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März 17, 2024

TAURUS – Webkonferenz von US-Luftwaffe geleakt?

Wurde die TAURUS Webkonferenz der Bundeswehroffiziere von der US-Luftwaffe geleakt? John Hellmer sieht dafür starke Belege.

Das geheimnisvolle Leak zur TAURUS Webkonferenz

In einem Blogbeitrag vom 04. 03. 2024 über die TAURUS Webkonferenz der vier Bundeswehroffiziere berichtete ich über einen Kommentar des ehemaligen CIA-Analysten Larry C. Johnson. Darin verweist er unter anderem darauf, dass sich offensichtlich zumindest Brigadegeneral Gräfe bewusst war, dass die besprochene Unterstützung der Ukraine bei dem TAURUS-Einsatz einer Kriegsbeteiligung Deutschlands gleichkäme.

Der Blogbeitrag enthält zudem einen Nachtrag vom 09. 03. 2024, in dem es darum geht, dass ein solcher TAURUS-Einsatz offensichtlich schon Monate vor der Webkonferenz, nämlich im Oktober 2023 zwischen Bundeswehr- und US-Offizieren besprochen wurde.

In einem am 15. 03. 2024 veröffentlichten Blogbeitrag schreibt nun John Helmer:

„Ein kleiner Vogel ist aufgetaucht und singt, dass die Aufzeichnung der deutschen Generäle, die ihren Plan, russische Ziele mit der Taurus-Rakete anzugreifen, besprechen, von den Amerikanern abgefangen und den Russen zugespielt wurde.

Ein großer Vogel, um genau zu sein. Die Telefonkonferenz des deutschen Luftwaffenchefs General Ingo Gerhartz … , eines seiner Stabsgeneräle und zweier Oberstleutnants der Luftwaffe am 19. Februar wurde vom US-Signalnachrichtendienst abgehört, nachdem die Deutschen zum ersten Mal mit dem neuen regionalen Kommandeur der US Air Force (USAF), General Kevin Schneider, zusammengetroffen waren.“

Doch viel wichtiger für Helmer ist noch einganz anderer Punkt. In der Webkonferenz war ja die Reden von zwei Personen, Schneider und Wilsbach, mit denen militärische Angelegenheiten besprochen wurden. Bei den beiden Namen konnte man annehmen, dass es sich um Deutsche handelt. Doch wie Dirk Pohlmann und Tobias Augenbraun herausfanden, verbergen sich hinter den Namen eben General Kevin B. Schneider und General Kenneth S. Wilsbach.

Wie Helmer nochmals herausstreicht, haben die beiden US-Generale jedoch mit der Ukraine oder Europa nichts zu tun. Helmer zitiert aus dem Video von Pohlmann und Augenbraun:

„Die Interpretation des zusätzlichen Beweismaterials durch Augenbraun und Pohlmann lautet: ‚Offenbar wurden [USAF]-General [Kenneth] Wilsbach … bereits im Oktober 2023 Pläne vorgelegt, die auch Gegenstand weiterer Gespräche sind… Das ist aus folgendem Grund erstaunlich: Der ganze Rest des Gesprächs dreht sich darum, wie man Taurus dem Verteidigungsminister Boris Pistorius näher bringen kann…‘

Augenbraun und Pohlmann sind der Meinung, dass es sich bei dem deutschen Einsatzplan, der im vergangenen Oktober mit Wilsbach besprochen wurde, um den Gerhartz-Raketenangriff auf Russland handelte und dass das Bundesverteidigungsministerium und das Kanzleramt zu diesem Zeitpunkt nichts davon wussten. Diese Interpretation wurde in einem Bericht eines Brasilianers bekräftigt, der behauptet: ‚Hier haben wir offenbar einen eindeutigen Fall, in dem hochrangige deutsche Militärs direkte Befehle für einen Angriff auf die Krim – Teil der Russischen Föderation – direkt von amerikanischen Offizieren der Pazifischen Luftstreitkräfte erhalten haben.‘

In den Aufzeichnungen darüber, was die Deutschen tatsächlich sagten und meinten, gibt es dafür keinen Beweis.“

Wie General Graefe in der Webkonferenz sagte, wusste aber US-General Schneider gar nichts von den Gesprächen zwischen den Bundeswehr- und US-Offizieren im Oktober 2023.

Für Helmer kann es deshalb im Oktober 2023 nicht um den TAURUS-Einsatz in der Ukraine gegangen sein.

„Stattdessen gibt es Beweise dafür, dass Gerhartz und Graefe ihren Russland-Angriffsplan nicht vor ihren deutschen politischen Vorgesetzten, sondern vor den Amerikanern verheimlicht haben; und dass sie in Gesprächen mit den beiden USAF-Generälen Wilsbach und Schneider falsch dargestellt haben, was sie in Berlin taten. Diese beiden USAF-Generäle sind auf China als Feind fokussiert; sie haben nie einen Stab oder ein operatives Kommando in Deutschland und gegen Russland innegehabt; ihre derzeitigen Kommandos beschränken sich auf den asiatisch-pazifischen Raum mit dem Ziel China.

Wilsbach befand sich in seinem PACAF-Hauptquartier auf Hawaii und konzentrierte sich auf chinesische Ziele, als Graefe auf dem Tonband sagt, dass ‚wir Wilsbach all dies vorgelegt haben‘. ‚All dies‘ war die Planung der Luftwaffe gegen China, nicht gegen Russland – ein Grund für den chinesischen Militärgeheimdienst, die Deutschen in Singapur zusammen mit den Russen genau zu überwachen.“

Ein Gespräch zwischen den Bundeswehroffizieren und zwei US-Generälen, deren Schwerpunkt im Pazifik und Kampf gegen China liegt, ergibt keinen Sinn. Helmer vermutet auch, dass Pohlmann und Augenbraun den russischen Artikel über die Quelle des Leaks nicht kennen.

„Die deutschen Reporter wissen nichts von dem russischen Pressebericht, der die USA als Quelle des Lecks identifiziert. Sie haben nicht bemerkt, dass die ersten fünf Minuten des Gesprächs das besondere Interesse der USAF an der Überwachung von Graefe in Singapur offenbaren. Auch das Motiv der USAF, den Gerhartz-Kriegsplan gegen Russland zu veröffentlichen, bevor – und nicht nachdem – er mit Washington abgesprochen war, wird jetzt enthüllt…

Am Ende der Originalaufzeichnung befinden sich außerdem ein zusätzlicher Ton und ein Transkript, die für die ursprüngliche Veröffentlichung in Moskau nicht ins Russische übersetzt wurden. Dies dauert fünf Minuten länger.“

In diesem abschließenden Teil äußerte General Gerhartz die Zuversicht, dass die Offiziere „Verteidigungsminister Pistorius dazu bringen können, zu tun, was sie wollen, und dass er ebenso wie sie darauf erpicht ist, dass ihre Operationen mindestens so kompetent wie die der Briten und Franzosen erscheinen.“

Abschließend heißt es in dem Beitrag von John Helmer:

„Graefe erzählte Gerhartz dann von einem produktiven Treffen, das er gerade in Singapur gehabt hatte. Laut der Google-Übersetzung des Deutschen: ‚Ich habe noch etwas aus … ich habe gerade den Schneider getroffen, oder … können Sie gleich dranbleiben?‘ Das von Graefe verwendete Wort war Schneider. Entweder war das ein Code für General Schneider, der gesprochen wurde, um vor den anderen zu verbergen, was gemeint war, oder jeder wusste, wer gemeint war.

‚Ja, OK‘, antwortete Gerhartz. ‚Ich rufe Sie gleich noch einmal gesondert an.‘ Ein Zeichen dafür, dass das, was Graefe aus Schneider ‚herausbekommen‘ hatte, so sensibel war, dass es nicht für die Ohren der beiden Oberstleutnante bestimmt war.

Diese letzte Enthüllung deutet auch darauf hin, dass, wenn die Russen die Telefonkonferenz abgehört haben, sie auch wissen, was Schneider Graefe für Gerhartz gesagt hat. Wenn die USA hinter dem Abhören und dem Durchsickern der Informationen stecken, wollen sie Schneiders Rolle streng geheim halten.“


Beiträge und Artikel anderer Autoren müssen nicht die Sichtweise der Webseiteninhabers widerspiegeln, sondern dienen nur der vergleichenden Information und Anregung zur eigenen Meinungsbildung.


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Thomas Schulze


Mit den Beiträgen will ich helfen, anhand ausgewählter Beiträge besser zu verstehen, "was die Welt im Innersten zusammenhält"

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