Frieden ist nicht nur ein lange gehegter Wunschtraum vieler Menschen. Er ist auch akut bedroht. Doch heute schweigen viele Künstler.
Künstler für Frieden und Freiheit
Song der Woche: „Blowin‘ in the Wind“ von Bob Dylan 🎵
„Blowin‘ in the Wind“ ist nicht nur ein Lied. Es ist eine Hymne für Generationen, die nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens suchen. Bob Dylan schrieb den Song 1962. Im gleichen Jahr erschien er auf einer Single. Das Protestlied wurde schnell zu einer Hymne der amerikanischen Bürgerrechts- und Friedensbewegung der 60er Jahre. Artikulierte sich doch darin die Suche nach Frieden und Gerechtigkeit – dies um so mehr, als US-Präsident Lyndon B. Johnson im Februar 1965 erstmals Nordvietnam direkt bombardieren ließ.
Viele Künstler teilten Bob Dylans Wunsch nach Frieden und Gerechtigkeit. Sie interpretierten danach den Song in ihrer eigenen Art. Besonders bekannt sind beispielsweise die Coverversionen von Joan Baez und Marlene Dietrichs „Die Antwort weiß ganz allein der Wind“.
Eine deutsche wörtliche Übersetzung des Textes:
Wie viele Straßen muss ein Mann gehen, bevor man ihn einen Mann nennen kann? Wie viele Meere muss eine weiße Taube überfliegen, bevor sie im Meer ruhig schlafen kann? Wie viele Male müssen die Kanonenkugeln fliegen, bevor sie für immer verbannt werden? Die Antwort, mein Freund, weht im Wind, die Antwort weht im Wind.
Wie viele Jahre kann ein Berg existieren, bevor er ins Meer geworfen wird? Wie viele Jahre können einige Menschen existieren, bevor sie erlaubt sind, frei zu sein? Wie viele Male kann ein Mann seinen Kopf drehen, und so tun, als würde er es nicht sehen? Die Antwort, mein Freund, weht im Wind, die Antwort weht im Wind.
Wie viele Male muss ein Mann aufblicken, bevor er den Himmel sehen kann? Wie viele Ohren muss ein Mann haben, bevor er das weinende Kind hören kann? Wie viele Tode wird es brauchen, bis er weiß, dass zu viele Menschen gestorben sind? Die Antwort, mein Freund, weht im Wind, die Antwort weht im Wind.
In der Version von Marlene Dietrich lautet der Text:
Wieviele Straßen auf dieser Welt
Sind Straßen voll Tränen und Leid
Wie viele Meere auf dieser Welt
Sind Meere der Traurigkeit
Wie viele Mütter sind lang schon allein‘
Und warten und warten noch heut‘
Die Antwort, mein Freund,
Weiß ganz allein‘ der Wind
Die Antwort weiß ganz allein‘ der Wind
Wieviele Menschen sind heut‘ noch nicht frei
Und würden so gerne es sein
Wieviele Kinder gehen abends zur Ruh‘
Und schlafen vor Hunger nicht ein
Wieviele Träume erflehen bei Nacht
Wann wird es für uns anders sein
Die Antwort, mein Freund,
Weiß ganz allein‘ der Wind
Die Antwort weiß ganz allein‘ der Wind
Wie große Berge von Geld gibt man aus
Für Bomben, Raketen und Tod
Wie große Worte macht heut‘ mancher Mann
Und lindert damit keine Not
Wie großes Unheil muss erst noch gescheh’n
Damit sich die Menschheit besinnt
Die Antwort, mein Freund,
Weiß ganz allein‘ der Wind
Die Antwort weiß ganz allein‘ der Wind
Die Antwort, mein Freund,
Weiß ganz allein‘ der Wind
Die Antwort weiß ganz allein‘ der Wind.