Deutschland betreibt seit über 100 Jahren gegenüber Serbien eine Politik, die bei Serben wenig Sympathie hervorrief.
Deutschland unterstützt Kriegserklärung gegen Serbien
Im Jahr 1908 hatte das Kaiserreich Österreich-Ungarn Bosnien annektiert. Viele Bosnier und auch Serben lehnten die Besatzungsherrschaft ab.
Am 28.06.1914 besuchte der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz-Ferdinand mit seiner Ehefrau Sophie die bosnische Stadt Sarajewo. Bei einem Attentat auf den Thronfolger wurde dieser und weitere Personen getötet.
Auf Planet-Wissen.de wird die Entwicklung kommentiert:
„Nach dem Anschlag hegte die österreichisch-ungarische Führung unter Kaiser Franz Josef bald den Verdacht, der serbische Staat stecke hinter dem Mord. Genau einen Monat nach dem Attentat erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg. Dabei hatte es die volle Unterstützung des deutschen Kaisers Wilhelm II.. Die beiden Mittelmächte hielten zusammen…
Die Menschen in Deutschland sahen den Krieg als gerecht an, als einen Verteidigungskrieg. Obwohl Deutschland nicht angegriffen worden war, hatten viele Menschen den Eindruck, sich verteidigen zu müssen.“
Nazi-Deutschland besetzt Serbien im 2. Weltkrieg
Während des 2. Weltkriegs überfiel die deutsche Wehrmacht im „Balkanfeldzug“ ab dem 06.04.1941 das von Serbien dominierte Königreich Jugoslawien. Das faschistische deutsche Hitlerregime setzte in Serbien bis Oktober 1944 eine Marionettenregierung unter Milan Nedić ein und spaltete Serbien.
Als die sowjetischen Truppen 1944 die Schwarzmeer-Flotte der Nazis bedrängte, zog diese Teile ihrer Flotte auf die Donau zurück. Bevor die sowjetischen Truppen über die Grenzen Serbiens vorstießen und gemeinsam mit den Partisanen und Josip Broz Tito befreiten, versenkten die Nazis hunderte ihrer Schiffe in der Donau – samt Munition und Sprengstoff.
Nunmehr kamen in Teilen Serbiens infolge des niedrigen Wasserstandes alte Kriegsschiffe der Nazis zum Vorschein.
„In Video-Szenen von Reuters ist ein serbischer Buchautor aus Prahovo zu sehen, der die aktuelle Situation als „bedrohlich“ für die Einwohner bezeichnet. ‚Die Deutschen haben eine große ökologische Katastrophe hinterlassen‘, sagt er weiter.“
Deutsche Beteiligung am NATO-Bombardement 1999
In der Nacht vom 15. zum 16.01.1999 wurden im Dorf Racak in der serbischen Provinz Kosovo 45 Menschen getötet. Diese Tragödie diente den USA und der NATO als Anlass für den Kosovo-Krieg. Der Friedensforscher Dr. Daniele Ganser untersuchte eingehend die Entwicklung im Kosovo in seinem Buch „Illegale Kriege – Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren. Eine Chronik von Kuba bis Syrien“ und schilderte darin auf den Seiten 175 und 176:
„Am 24. März 1999 begann die NATO, Serbien zu bombardieren. Der Angriff erfolgte ohne Zustimmung der UNO und war daher ein illegaler Angriffskrieg. Der NATO-Angriff auf den Kosovo fand unter Führung der USA mit aktiver Beteiligung verschiedener westeuropäischer Demokratien statt, darunter den NATO-Ländern Deutschland… Auch der sozialdemokratische Bundeskanzler Gerhard Schröder und der grüne Außenminister Joschka Fischer hätten ihre Aufgabe hervorragend gemacht, lobte der Propagandaexperte der NATO“ Jamie Shea.
Später räumte Gerhard Schröder öffentlich ein, dass er damals das Völkerrecht gebrochen hat.
Christian Schmidt belehrt die Presse
Im Rahmen der „Althea-Mission“ hat die Bundeswehr auf Beschluss des Bundestages erneut Soldaten nach Bosnien-Herzegowina geschickt.
„Sie sollen zunächst sicherzustellen, dass die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 2. Oktober fair ablaufen“.
Die Serben sehen das nicht so, sondern befürchten, dass die Wahlen zu einer weiteren Integration in die NATO führen. Sowohl die Regierung als auch die Opposition der Republika Srpska als Teil von Bosnien und Herzegowina sind gegen eine Mitgliedschaft in der NATO. Sie bestehen stattdessen auf Neutralität, wie auch das offizielle Serbien.
Aus diesem Befürchtungen heraus stehen sie auch Christian Schmidt kritisch gegenüber. Der ehemalige Landwirtschaftsminister in der Regierung Angela Merkel, wurde als Hoher Repräsentant (OHR) in Bosnien-Herzegowina bestellt. Schmidt wurde nicht nach der standardmäßigen Verfahrensweise und Entscheidungsfindung des UN-Sicherheitsrates ernannt. Unangenehm Aufsehen erregte er, als er unlängst gegenüber Pressevertretern ausrastete, wie auch der SPIEGEL berichtete:
„Müll, absoluter Müll! Leute, ich sitze oder stehe hier nicht rum, ich kümmere mich um dieses Land. Dies ist eine Stadt, in der Menschen ihr Leben verloren haben, und wir sind nicht hier, um politische Spielchen zu spielen. Und in diesem Land spielen die Leute politische Spielchen – nicht die Menschen, sondern die Politiker. Ich habe genug davon. Stellen Sie Ihre Fragen, aber beachten Sie, wie ich Entscheidungen treffe und mit Menschen umgehe. Entschuldigen Sie, dass ich so offen bin, aber es steht mir bis hier mit all diesen Beschimpfungen, die völlig falsch sind.“