Wie aktuell ist der Jahrestag, an dem die Leningrader Blockade der deutschen Wehrmacht durch die Rote Armee der Sowjetunion beendet wurde?
Leningrader Blockade nach fast 900 Tagen beendet
Der 27. Januar 1944 gilt als Tag, an dem endgültig die Leningrader Blockade endete. Die deutsche Wehrmacht hatte fast 900 Tage lang versucht, Leningrad auszulöschen.
Der ehemalige indische Diplomat M.K. Bhadrakumar warf in einem Artikel am 16. 01. 2024 die Frage auf, wie aktuell die Bemühungen der Nazis sind, die Russen während der Belagerung von Leningrad durch erzwungenes Aushungern zu vernichten.
„Ein epochaler Jahrestag in den Annalen der modernen Geschichte ist dem russischen Volk am Samstag noch in lebendiger Erinnerung. Die Belagerung von Leningrad, die wohl grausamste Episode des Zweiten Weltkriegs, die 900 Tage andauerte, wurde am 27. Januar 1944, also vor 80 Jahren, von der Roten Armee endgültig beendet.“
Während Leningrad vor dem Krieg ca. drei Millionen Einwohner hatte, überlebten die Blockade nur in der Stadt rund 400 000 Menschen.
„Heute ist der Jahrestag der Belagerung von Leningrad mit Sicherheit ein Ereignis, an das sich die USA und viele ihrer europäischen Verbündeten lieber nicht erinnern würden. Dennoch sollte seine aktuelle Bedeutung nicht unterschätzt werden.“
Blockade für den Hungertod
Weil Leningrad durch die deutsche Wehrmacht nicht erobert werden konnte, hatte Adolf Hitler vor, Städte wie Moskau und St. Petersburg auszulöschen. Russland solle in seine einzelnen Teile zerlegt werden und dürfe „kein geistiges, politisches oder wirtschaftliches Zentrum mehr haben“, schreibt Bhadrakumar und verweist damit auf den Völkermord der deutschen Nationalsozialisten und ihrer Helfer.
Bhadrakumar spannt den Bogen von der Geschichte zur Gegenwart:
„Kurzum: Die Bevölkerung Leningrads wurde dem Hungertod überlassen – ähnlich wie die Millionen sowjetischer Kriegsgefangener, die von der Wehrmacht festgehalten wurden. Der Historiker Jörg Ganzenmüller schrieb später, dass diese Form des Massenmords für Berlin kostengünstig war, denn es war ‚Völkermord durch Nichtstun‘.
‚Völkermord durch Nichtstun.‘ Diese abschreckenden Worte gelten auch heute für die ‚Sanktionen aus der Hölle‘ des Westens mit dem Hintergedanken, Russland ‚auszuradieren‘ und fünf neue Staaten aus seiner riesigen Landmasse mit fabelhaften Ressourcen herauszuschneiden, die von der industriellen Welt unterworfen werden können.
Die Mutter aller Ironien ist, dass Deutschland auch heute noch an der Spitze der Strategie des ‚Völkermords durch Nichtstun‘ steht, um die Russische Föderation zu schwächen und in die Knie zu zwingen.
Die Biden-Administration verließ sich auf eine Troika von drei deutschen Politikern, die bei diesem gescheiterten Versuch, Russland auszulöschen, die Hauptlast trugen – die EU-Spitzenbürokratin in Brüssel Ursula von der Leyen, Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock.
George Santayana, der spanisch-amerikanische Philosoph, Essayist, Dichter und Romancier, sagte einmal: ‚Diejenigen, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern können, sind dazu verdammt, sie zu wiederholen.‘ So gedeihen die Rechtsextremen.“
Das Auswärtiges Amt erinnert auf seiner Webseite: Im Gedenken an die Leningrader Blockade
„Deutschland steht zu seiner historischen Verantwortung und setzt diese Maßnahmen – trotz des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – weiter fort.“
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