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Juli 23, 2025

Zur Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und der BRD

Zu den Beziehungen zwischen Russland und der BRD äußerte sich die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am 17. 07. 2025.

Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und der BRD

Auf eine Frage zur Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und der BRD während des Briefings am 17, Juli 2025 antwortete die Sprecherin des russischen Außenministeriums. Die nachfolgende Übersetzung beruht auf dem offiziellen Text des russischen Außenministeriums.

Frage: Trotz der ständigen Spannungen in den deutsch-russischen Beziehungen war Deutschland bis 2022 das Russland am nächsten stehende Land in Europa. In der Zeit nach dem Kalten Krieg strebten Deutschland und Russland eine umfassende Partnerschaft an. Heute ist Berlin der aktivste Waffenlieferant an die Ukraine innerhalb der EU, und Boris Pistorius ruft offen dazu auf, „Russen zu töten“. Gibt es Ihrer Meinung nach eine Perspektive für die Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Russland und der Bundesrepublik Deutschland, und was wäre dafür erforderlich?

Antwort: Sie stellen die Frage so, als ob wir daran schuld wären, dass sich heute solche Persönlichkeiten in der deutschen Politik tummeln. Das ist nicht unsere Verantwortung.

Historisch gesehen haben wir alles getan, um die Beziehungen zu einem friedlichen und wohlhabenden Deutschland auf der Grundlage gegenseitigen Respekts aufzubauen. Wir haben vergeben, was weder ein Mensch noch ein Volk eigentlich vergeben kann. Und wir haben es dennoch geschafft. Wir haben zig Millionen getötete Menschen vergeben. Wir haben die Folterungen unseres Landes, unserer Menschen vergeben. Wir haben die niedergebrannten Städte und Dörfer, die zerstörten Museen vergeben. Wir haben die Misshandlungen von Menschen und Kindern vergeben. Wir haben ihnen vergeben, dass sie uns nicht nur als Menschen zweiter Klasse betrachteten, sondern als solche, denen überhaupt kein Recht auf Leben zustand. Wir haben alles vergeben.

Gabriele Krone-Schmalz: Russland verstehen?Vergessen haben wir es nicht. Deshalb erhalten wir die Denkmäler, drehen Filme, lehren Geschichte. Wir haben nicht vergessen – aber wir haben vergeben und wieder die Hand zur Freundschaft, zum gegenseitigen Respekt und zur Zusammenarbeit ausgestreckt. Wir haben gezeigt, dass man, indem man vergibt, normale, respektvolle und für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen anbieten kann. Wir haben eine große Zahl von Projekten vorgeschlagen.

Wir sagten: Wenn historische Ressourcen so wichtig sind – dann lasst uns gemeinsam, friedlich das erschließen, was wir haben, zum gegenseitigen Nutzen und – was das Wichtigste ist – ohne in endlose Verrohung und Entmenschlichung zu verfallen. Wir haben unsere Ressourcen zu fairen Bedingungen geliefert. Doch das Wichtigste dabei war: Mensch zu bleiben.

Was haben wir bekommen? Das, was jetzt alle sehen können. Meiner Meinung nach ist das Schlimmste, was Deutschland bekommen hat, das vollständige Vergessen der eigenen Fehler. Es hat seine eigene moderne Geschichte vergessen – etwa die Wiedervereinigung eines Landes, das nicht nach Lust und Laune irgendeines Akteurs der Welt geteilt worden war, sondern als Folge seiner eigenen Verbrechen. Dieses Land hat vergessen, wer als treibende Kraft hinter der deutschen Einheit stand. Es war unser Land und unser Volk – das vergeben konnte, obwohl es nicht musste, und das sogar half, das deutsche Volk zu vereinen. Und selbst das konnten sie verraten. Sie haben sich selbst verraten.

Sie fragen, was man tun müsste? Heute hören wir aus dem offiziellen Berlin Aufrufe zur Vernichtung unserer Staatlichkeit, unseres Landes und unseres Volkes – kollektiv und individuell. Diese Aufrufe sind zur „Manie“ jener geworden, die heute in Deutschland das Sagen haben. Sie vernichten buchstäblich alles, was mit Russland zu tun hat – im Informationsbereich, in der Kultur, im Humanitären, in der Wirtschaft, im Finanzwesen.

Aus deutschem Kriegsgerät wird auf russisches Territorium und auf ein Volk geschossen, dem sie ewig verpflichtet sein sollten – auch dafür, wie viele Menschen damals einfach nie geboren wurden.

Es wird darüber diskutiert, in der Ukraine eine „Schraubendreher“-Montage von Taurus-Marschflugkörpern einzurichten – deren Einsatz, wie alle wissen, nur mit Beteiligung von Bundeswehr-Spezialisten möglich ist, also mit direkter Beteiligung deutscher Offiziere. Das ist keine indirekte Steuerung von Prozessen – das ist direkte.

Begreifen das die deutschen Wähler, die bei den jüngsten Parlamentswahlen offenbar für eine Normalisierung der Beziehungen zu Russland gestimmt haben? Verstehen sie, wohin dieses politische Wahnsinnsregime sie treibt?

Wolfgang Bittner: Geopolitik im ÜberblickHaben sie es verstanden? Offenbar haben sie sich dafür ausgesprochen, die Beziehungen zu Russland nicht zu zerstören – erst recht nicht, Deutschland gegen unser Land zu militarisieren. Was wird daraus? Werden die deutschen Wähler später sagen, dass sie schon wieder getäuscht wurden? Schon vor 90 Jahren wurden sie getäuscht. Man verkaufte ihnen unter dem Deckmantel eines demokratischen Prozesses das, was nicht zu einem plötzlichen Zusammenbruch führte, sondern zu einer Katastrophe von historischem Ausmaß.

Es ist offensichtlich, dass diejenigen, die wir immer als Revanchisten bezeichnet haben und die sich sonst leise unter Bänken versteckten, aus der Geschichte nichts gelernt haben. Die Versuche deutscher Regierungsvertreter, mit Russland in der Sprache von Ultimaten und angeblicher Stärke zu sprechen, sind lächerlich, grotesk und unmoralisch.

Wozu sind sie inzwischen gekommen? Sie teilen die Opfer des Zweiten Weltkriegs nach Nationalitäten auf. Sie waren es, die uns damals nach Nationalitäten angriffen – wer leben durfte, wer Sklave sein sollte und wer sofort getötet werden musste. Und dafür haben sie bekommen, was sie verdient haben. Und nun, 80 Jahre später, teilen sie erneut die Opfer und Helden des Zweiten Weltkriegs – für uns des Großen Vaterländischen Krieges – nach Nationalitäten auf. Selbst die Entschädigungszahlungen an die Leningrader Blockadeopfer erfolgen nun nach ethnischer Zugehörigkeit. Das ist eine Schande!

Ich bin überzeugt, dass viele Deutsche – einfache Menschen, gebildete, klarsichtige Menschen – unter dem leiden, was sie als Vorahnung einer erneuten Katastrophe empfinden. Ich habe einem deutschen Journalisten ein Interview gegeben. Er fragte mich: „Wann werden Sie uns das nächste Mal retten?“ Ich antwortete: „Wenn ihr anfangt, euch selbst zu retten?“

Wenn Sie also fragen wollen, was für eine Verbesserung der Beziehungen zu Deutschland nötig wäre – dann ist diese Frage nicht an uns zu richten, sondern an sie. Aber vor allem sollten sie jetzt versuchen, sich selbst vor einer weiteren Katastrophe zu bewahren – einer, die sie in ihrer Geschichte schon mehrfach erlebt haben. Es sieht ganz danach aus, als stünden sie erneut an der Schwelle dazu.


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Thomas Schulze


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