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September 19, 2023

Whistleblower – oder Denunziant

Ein Whistleblower veröffentlicht „für die Öffentlichkeit wichtige Informationen aus einem geheimen oder geschützten Zusammenhang“.

Whistleblower engagieren sich in öffentlichem Interesse

In Wikipedia wird ein Whistleblower („Hinweisgeber“) als eine Person bezeichnet, die für die Öffentlichkeit wichtige Informationen aus einem geheimen oder geschützten Zusammenhang veröffentlicht.

Obwohl Whistleblower nach eigenem Verständnis in der Regel davon ausgehen, dass ihre Informationen in öffentlichem Interesse sind, wird ihr Handeln sehr gegensätzlich moralisch und rechtlich bewertet. Für demokratisch orientierte Bürger sind sie mehr oder weniger Helden. Für die Entlarvten Personen, Organisationen und Institutionen sind sie zumindest Nestbeschmutzer, oder gar Verräter.

Am deutlichsten wird das aktuell wohl am Beispiel von Julian Assange sichtbar. Gerade an diesem Fall wird sichtbar, dass es nicht nur um die Person Assange geht, sondern um die Macht zu bestimmen, was die Bürger wissen und denken sollen.

Auch in Deutschland gibt es zunehmend Beispiele dafür, wie Whistleblower die „Ordnung stören“. Erinnert seit beispielsweise an Intensivpfleger Ricardo Lange, der in der Bundespressekonferenz am 29.04.2021 dem damaligen Gesundheitsminister Spahn und RKI-Chef Wieler seine Erfahrungen mit der Situation in Krankenhäusern und auf Intensivstationen gegenüberstellte.

Espionage Act von 1917

Im Jahr 1917 wurde in den USA der Espionage Act erlassen. Damit sollte ursprünglich die  Einmischungen in militärische Operationen verboten, Ungehorsam im Militär verhindert und die Unterstützung von Feinden der Vereinigten Staaten in Kriegszeiten unterbunden werden. Eine Liste auf die nach diesem Gesetz verfolgten oder gar zum Tode verurteilten Personen lässt erkennen, dass es insbesondere in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg oft ganz anderen Zwecken als der Sicherheit der USA diente.

Auch John Kiriakou erlebte als Whistleblower persönlich, wie der Espionage Act angewendet wird. Unter anderem auf consortiumnews veröffentlicht er häufig Beiträge. Dazu heißt es dann über ihn:

„John Kiriakou ist ein ehemaliger Beamter der Terrorismusbekämpfung der CIA und ein ehemaliger leitender Ermittler des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats. Er ist der sechste Whistleblower, der von der Obama-Regierung auf der Grundlage des Espionage Act angeklagt wurde – einem Gesetz, mit dem Spione bestraft werden sollen. Er saß 23 Monate im Gefängnis, weil er versucht hatte, sich gegen das Folterprogramm der Bush-Regierung zu wehren.“

In lockerer Folge interviewt John Kiriakou andere Whistleblower und veröffentlicht sie auf odysee. Einige Beiträge sind mit deutscher Übersetzung. Nachfolgend drei Interviews.

Manipulation von Google-Algorithmen

Google ist die weltweit am meisten genutzte Suchmaschine. Die meisten vertrauen darauf, genau damit Antwort auf ihre Fragen oder gewünschte Informationen zu finden. Doch Google „kann mehr“ – beispielsweise manipulieren und Identitäten aufdecken. Diese Erkenntnisse über die Datenkrake Google verdanken wir unter anderem Zachary Vorhies.

Er war leitender Ingenieur bei Google. 2019 begann er Hunderte von Seiten interner Dokumente an Project Veritas zu veröffentlichen. Zachary Vorhies sammelte diese Dokumente im Laufe eines Jahres. Seine Informationen enthüllten, wie Googles Suchalgorithmen funktionieren.

Im folgenden Interview berichtet er auch, wie gefährlich es ist, einen Konzernriesen wie Google zu entlarven, und wie er dabei sein Leben aufs Spiel setzt.

Was für Kanzlerin Merkel zutraf, galt auch für die UNO

Wer erinnert sich noch an den Abhörskandal um die Bundeskanzlerein Angela Merkel? Wenig tröstend dabei war sicher, dass sie nicht die einzige Politikerin war die von „Freunden“ abgehört wurde.

Das diese geheim Praxis der NSA an die Öffentlichkeit gelangte, ist wesentlich Edward Snowden zu verdanken.

Dass der NSA auch Büros der Vereinten Nationen abhört, berichtete Katharine Gun. Sie enttarnte die Abteilung für regionale Ziele des amerikanischen Geheimdienstes NSA. Gun „stolperte“ über eine E-Mail des Stabschefs der NSA, in der er um Hilfe beim Abhören der Büros der Vereinten Nationen in sechs Ländern bat, die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats Nationen sind.

Warum und wie Katharine Gun ihre Informationen an die Medien brachte, berichtet sie in folgendem Interview:

Jonathan Taylor – ein Rechtsanwalt  als Whistleblower

Im nachfolgenden Interview sprich John Kiriakou mit Jonathan Taylor, der für ein niederländisches multinationales Ölunternehmen arbeitete. Als er Beweise für Bestechungsgelder entdeckte, die Regierungsbeamten im Gegenzug für lukrative Verträge angeboten wurden, trat er damit an die Öffentlichkeit.

Wie sein Handeln und die Aufdeckung dieser Verbrechen sein Leben völlig verändert, berichtet Taylor:

 

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Thomas Schulze


Mit den Beiträgen will ich helfen, anhand ausgewählter Beiträge besser zu verstehen, "was die Welt im Innersten zusammenhält"

Ihr Thomas Schulze

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