US-Militärs bei „Sapad-2025“ in Weißrussland – ein kleiner Schritt zur Deeskalation? Wann gab es so etwas seit dem Ende der Entspannungspolitik.
US-Militärs besuchten die russisch-belarussischen Manöver „Sapad-2025“
Das russische militärpolitische Portal Vsgljad meldete am 15. 09. 2025:
„US-Militärs nahmen an der Beobachtung der gemeinsamen belarussisch-russischen Manöver ‚Sapad-2025‘ teil.
Der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin begrüßte die Gäste persönlich, berichtet RBC.
‚Wir freuen uns sehr, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind. Wir zeigen Ihnen alles, was Sie interessiert‘, erklärte er. Unter den Mitgliedern der US-Delegation befand sich auch der Verteidigungsattaché der US-Botschaft, Oberstleutnant Brian Patrick Shoup.
Laut Reuters kam das Erscheinen der amerikanischen Soldaten bei den Manövern überraschend. Die Nachrichtenagentur bringt dies mit einer möglichen Annäherung zwischen Minsk und Washington in Verbindung.
Zur Erinnerung: Am 12. September begannen die gemeinsamen Manöver ‚West-2025‘ der belarussischen und russischen Streitkräfte gleichzeitig auf mehreren Übungsplätzen sowie in der Ostsee und der Barentssee.
Das belarussische Verteidigungsministerium betonte den defensiven Charakter der Übungen ‚ West-2025′“.
Der Beitrag verweist auf das russische wirtschaftspolitische Portal RBK und dessen Meldung vom gleichen Tag.
Amerikanische Militärs besuchten Manöver „Sapad-2025“
„Viktor Chrenin begrüßte die amerikanischen Militärs beim Manöver ‚Sapad-2025‘. Er versprach ihnen, ihnen ‚alles zu zeigen, was sie interessiert‘.
Militärs aus den USA besuchten die gemeinsamen Militärübungen Russlands und Weißrusslands ‚Sapad-2025‘, berichtet ein Korrespondent von RBK.
Sie wurden vom weißrussischen Verteidigungsminister Viktor Chrenin begrüßt. ‚Wir freuen uns sehr, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind‘, sagte er. ‚Wir zeigen Ihnen alles, was Sie interessiert, alles, was Sie wollen.‘
Das Manöver besuchte unter anderem der Verteidigungsattaché der US-Botschaft, Oberstleutnant Brian Patrick Shoup.
Reuters bezeichnet das Erscheinen amerikanischer Militärangehöriger bei den Übungen als überraschend und sieht darin ein Zeichen für eine Annäherung zwischen den USA und Belarus. Wie die Agentur BelTA berichtete, sind bei den Übungen am 15. September Vertreter aus 23 Staaten anwesend. Drei davon kommen aus NATO-Ländern (USA, Türkei und Ungarn).“
Die britische Nachrichtenagentur REUTERS berichtete:
US-Militäroffiziere beobachten russisch-weißrussische Manöver, während Trump sich Minsk annähert
„Zusammenfassung
- Russland und Weißrussland halten gemeinsame Militärübungen ab.
- Kriegsspiele finden inmitten erhöhter Spannungen mit der NATO statt.
- Polen schließt vorübergehend Grenze zu Weißrussland.
- US-Militärbeamte erscheinen in Weißrussland, um zuzusehen.
IN DER NÄHE VON BORISOV, Weißrussland, 15. September (Reuters) – US-Militärs beobachteten am Montag erstmals seit Moskaus Einsatz von Belarus als Sprungbrett für den Einmarsch in die Ukraine gemeinsame Manöver zwischen Russland und Belarus, während US-Präsident Donald Trump die Beziehungen zu Moskaus engstem Verbündeten vertieft.
Die Anwesenheit der US-Offiziere, weniger als eine Woche nachdem das benachbarte Polen russische Drohnen abgeschossen hatte, die in seinen Luftraum eingedrungen waren, ist das jüngste Anzeichen dafür, dass Washington eine Annäherung an Belarus anstrebt.“
REUTERS verweist auf den Besuch des Trump-Vertreter John Coale Minsk in der letzten Woche. Das US-Militär reagierte laut REUTERS nicht sofort auf Anfragen nach einer Stellungnahme. Doch bestätigt die Nachrichtenagentur, dass mindestens zwei US-Militärangehörige – „Oberstleutnant Bryan Shoupe von der Luftwaffe und ein weiterer, nicht identifizierter Offizier“ – die Manöver beobachteten, die auch vom stellvertretenden russischen Verteidigungsminister Youngs-Bek Yevkurov verfolgt wurden.
„Ihre Anwesenheit wurde vom belarussischen Verteidigungsministerium als Überraschung präsentiert.
‚Wer hätte gedacht, wie der Morgen eines weiteren Tages der Zapad-2025-Übung beginnen würde?‘, hieß es in einer Erklärung, in der ihre Anwesenheit unter Vertretern aus 23 Ländern, darunter die NATO-Mitgliedstaaten Türkei und Ungarn sowie China, Äthiopien und Indonesien, erwähnt wurde.
Als die Sapad-Manöver zuletzt im Jahr 2021 stattfanden, reiste ein in der Ukraine stationierter US-Militärbeamter nach Belarus, um sie zu beobachten.“
In einem Interview mit dem FREITAG begründete General a. D. Harald Kujat erneut, warum die Diskussion, ob das Manöver „Sapad 2025“ ein Vorwand für ein Angriff auf NATO-Staaten sein könnte, nichts mit der Realität zu tun hat.
Ist das russische Militärmanöver „Sapad 2025“ ein Vorwand, um Europa anzugreifen?
„Vom 12. bis zum 16. September wird Russland in Belarus das Militärmanöver ‚Sapad 2025‘ abhalten. Nun war oft zu lesen, dass dies die Vorbereitung eines Angriffs sein könnte. Der ukrainische Geheimdienst hat bereits die baltischen Staaten gewarnt. Haben Sie diese Sorge ebenfalls?
Nein. Dieses Manöver findet regulär alle vier Jahre statt. In diesem Jahr nehmen 13.000 Soldaten auf weißrussischem und 30.000 Soldaten auf russischem Territorium daran teil. Weißrussland hat die OSZE-Staaten angeblich bereits 2024 formell informiert. Russland hat dazu am 4. Juni 2025 eine offizielle Erklärung im ‚Forum for Security Co-operation‘ der OSZE abgegeben. Alle 56 Teilnehmerstaaten des Wiener Dokuments wurden eingeladen, Beobachter zu entsenden. Zusätzlich sollen Militärattachés – auch aus NATO-Mitgliedsstaaten – beobachten. Das wurde auch öffentlich bekanntgegeben. Deshalb halte ich es für völlig abwegig, daraus Vorbereitungen für einen Angriff auf ein NATO-Land abzuleiten. Daran sieht man, wie wenig diese Diskussion mit der Realität zu tun hat.“