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August 26, 2025

Trump & Russophoben – Zum Verhältnis USA – Russland

Patrick Lawrence analysiert in „Trump & the Russophobes“ den Wandel im Verhältnis USA – Russland nach dem Gipfel in Anchorage.

Trump und die Russophoben – Chancen für ein neues Verhältnis USA – Russland?

Patrick Lawrence war lange Jahre Auslandskorrespondent, hauptsächlich für den International Herald Tribune. In seinem Beitrag vom 25. August 2025 „Trump & the Russophobes“ kommentiert er den Wandel im Verhältnis USA – Russland nach dem Gipfel in Anchorage. Die Reaktionen reichen von strategischer Unsicherheit und innenpolitischen Widerständen bis hin zur psychologischen Wende in Richtung Überwindung der Russophobie.

Aus seiner Sicht sind vor allem fünf Beobachtungen bemerkenswert, die sich aus den Reaktionen von Politikern und Medien ergeben.

Erwartung und Skepsis nach dem Gipfel in Anchorage (August 2025)

Lawrence beginnt mit einer Phase der Ungewissheit:

„Es ist noch nicht abzusehen, ob Donald Trump es schaffen wird, das Ende des Ukraine-Kriegs zu verhandeln … oder eine neue Ära der Entspannung einzuleiten.“

Diese Unsicherheit spiegelt die ersten Tage nach dem Gipfeltreffen wider – ein Übergang von Überraschung zu abwartender Analyse.

Die Macht der US‑Institutionen vs. Trump-Initiativen

Daniele Ganser: Imerium USAWer die Reaktionen in den USA verfolgt, kann einen strategischen Konflikt erkennen:

„Kann Trump dem russischen Präsidenten angesichts der politischen Cliquen, des Deep State, des militärisch-industriellen Komplexes Frieden versprechen …“

Hier wird deutlich, dass Trumps Bemühungen sich in einem Spannungsfeld befinden – eine Phase, in der Erwartungen – insbesondere der MAGA-Anhänger – auf institutionelle Blockaden treffen, die vom sogenannten „Deep State“ („Tiefen Staat“) ausgehen.

Ruhe vor dem Sturm? – Zweifel an Trumps Team

Wer in diesem Konflikt die Oberhand behalten wird, ist für Lawrence angesichts der Kompetenz von Trumps Team noch nicht eindeutig erkennbar:

„Marco Rubio im Außenministerium, Pete Hegseth im Verteidigungsministerium, Steve Witkoff, der sich eine Auszeit von seinen Immobiliengeschäften in New York nimmt, alle sind den Anweisungen des Präsidenten unterworfen, keiner von ihnen verfügt über Erfahrung in der Staatsführung: Ist die Trump-Regierung in der Lage, einen derart komplexen diplomatischen Prozess zu steuern …? Wir sollten diese Leute nicht unterschätzen, aber es fällt schwer, daran zu glauben.“

Aus den – wenn auch widersprüchlichen – Bemühungen lassen sich Hoffnungen auf Erfolg, aber auch begründete Skepsis bezüglich der operativen Umsetzung erkennen.

Ideologische Ebene: Russophobie als tief verwurzeltes psychologisches Muster

Tim Weiner: Macht und WahnDen bedeutsamsten Umbruch sieht Lawrence hinsichtlich des Narrativs über Russophobie: Er selbst betrachtet die Russophobie als ideologische Konstante in der US‑Identität:

„Russophobie geht weit über kurzfristige geopolitische Strategien und politische Entscheidungen hinaus … sie betrifft die kollektive Psyche, das Anderssein und die Identität.“ 

Hier wird sichtbar, wie der Autor den Diskurs von politischer Taktik zur kulturellen Psychologie verschiebt – ein entscheidender inhaltlicher Wendepunkt.

Trump als Provokateur des Diskurses über Russiagate

Lawrence zitiert Trumps eigene Worte nach dem Transkript des Kremls, die einen weiteren Phasen‑Bruch markieren, hin zu den zerstörerischen Auswirkungen der Russiagate-Jahre:

„Aber wir mussten uns mit dem Schwindel „Russland, Russland, Russland“ abfinden. Er [utin  T.S.] wusste, dass es ein Schwindel war, und ich wusste, dass es ein Schwindel war, aber was getan wurde, war sehr kriminell, und es erschwerte es uns als Land, in Bezug auf die Wirtschaft und all die Dinge, die wir gerne angegangen wären, zu handeln. Aber wir werden eine gute Chance haben, wenn dies vorbei ist.“

Was einst als schädliches Narrativ galt, wird hier als Hindernis dargestellt, das überwunden werden muss – eine mögliche Öffnung zu einem neuen Denkrahmen.

Fazit

Patrick Lawrences Artikel „Trump & the Russophobes“ beleuchtet einen eindrucksvollen Übergang: von der anfänglichen diplomatischen Neugier über institutionelle und personelle Zweifel hin zur zentralen Frage: Kann eine jahrzehntelange Russophobie überwunden werden?

* * *

Lawrence verweist darauf, dass hinter Russiagate ein Jahrhundert Geschichte steckt – zwei, wenn man bis zum Anfang zurückgeht. Unter diesem Aspekt sei die Tragweite seines Vorhabens etwas „Historisches“.

Doch die Beziehungen zwischen den USA und Russland hatten auch andere Phasen, Phasen einer russisch-amerikanischen Freundschaft:

„Wie die Geschichte zeigt, haben immer wieder US-amerikanische Staatsmänner von der Zeit des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes bis zur Zeit von Präsident John F. Kennedy Bündnisse mit Russland — also auch während des Kalten Krieges — in ihrem gemeinsamen Interesse gesucht und erreicht.“


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Thomas Schulze


Mit den Beiträgen will ich helfen, anhand ausgewählter Beiträge besser zu verstehen, "was die Welt im Innersten zusammenhält"

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