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Dezember 10, 2025

CIA und die Operation Spiderweb gegen Russland

War die Operation „Spiderweb“ eine Aktion des ukrainischen Geheimdienstes allein gegen vier russische Militärflugplätze?

Legende über die Operation „Spiderweb“ des ukrainischen Geheimdienstes

Operation SpiderwebAm 01. Juni 2025 wurden vier russische Militärflugplätze angegriffen. Der Drohnenangriff soll unter der Bezeichnung Operation „Spiderweb“ vom ukrainischen Geheimdienst SBU durchgeführt worden sein. Dabei wären rund etwa 40 Militärflugzeuge zerstört oder beschädigt worden. Die Operation hätte der SBU seit Dezember 2023 vorbereitet.

In Russland wurde sofort darüber berichtet, beispielsweise auf Telegram. Nach Berichten des russischen Verteidigungsministeriums vom 01. Juni 2025 wurden mehrere Flugzeuge beschädigt. Einige der Hintermänner der Angriffe befänden sich in Gewahrsam. Weniger die entstandenen Schäden und Verluste waren jedoch aus Sicht des russischen Militärkorrespondenten Juri Krutikow problematisch, sondern die Ziele, die offen gegen internationale Verträge zwischen Russland und den USA verstießen:

Entscheidend sei nicht die Anzahl der beschädigten Militärfahrzeuge, sondern die Tatsache, dass es sich um einen Angriff auf russische strategische Bomber – Träger von Atomwaffen – handelt. Schwere Bomber sind Teil der russischen nuklearen Triade, und ihre Anzahl wird zusammen mit Interkontinentalraketen (ICBMs) und U-Boot-gestützten ballistischen Raketen (SLBMs) durch den Vertrag zur Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen (START-3-Vertrag) festgelegt. (Siehe WSGLJAD, 03. 06. 2025, letzter Zugriff: 10. 12. 2025, 17:18 Uhr)

Dass die Operation „Spiderweb“ aus der Sicht des russischen Außenministeriums „ohne die Unterstützung der Briten hilflos gewesen“ wäre, äußerte der russische Außenminister Sergej Lawrow auch auf dem „Forum der Zukunft 2050“ am 09. 06. 2025. (zitert nach rt.de, 10.06.2025, letzter Zugriff: 10. 12. 2025, 17:33 Uhr)

Das Wall Street Journal veröffentlichte nun am 08. Dezember 2025 einen Beitrag über die Operation. Der ehemalige CIA-Analyst Larry C. Johnson nahm diesen Bericht als Anlass, um anhand seiner Erfahrungen und Erkenntnisse die Operation zu analysieren und stieß dabei auf mögliche, bisher unberücksichtigte Zusammenhänge. Zugleich versucht er eine Erklärung, wieso der WSJ-Artikel gerade jetzt veröffentlicht wurde.

Beginn der Übersetzung:

Glauben Sie an Zufälle …? War die CIA in die Operation Spiderweb und Israels Angriff auf den Iran am 12. Juni verwickelt?

Von Larry C. Johnson am 9. Dezember 2025

Im Nachhinein betrachtet sind wir alle Genies. Der Artikel im Wall Street Journal „Inside Ukraine ’s Daring Operation Spiderweb Attack on Russia“ (veröffentlicht am 8. Dezember 2025) beschreibt die Planung der Operation als 18-monatige Anstrengung, die Ende 2023 begann und deren Aktivitäten 2024 deutlich zunahmen. Der Artikel betont zwar die Geheimhaltung des gesamten Zeitplans und die Aufsicht durch Präsident Selenskyj und SBU-Chef Wasyl Maliuk, hebt aber 2024 als entscheidendes Jahr für Infiltration, Tests und logistische Vorbereitungen hervor. Mich interessiert jedoch mehr, was der Artikel nicht explizit erwähnt – nämlich, dass die Ukraine bei der Planung dieser Operation maßgeblich auf westliche Geheimdienste, sprich die CIA und den britischen MI6, angewiesen war.

Der Angriff fand am 1. Juni 2025 statt und war, trotz westlicher Propaganda, die ihn als großen Erfolg feierte, ein taktisches und strategisches Fiasko – er beeinträchtigte Russlands Fähigkeit, seine Offensive in der Ukraine fortzusetzen, nicht. Doch hier stellt sich die Frage nach dem Zufall … Zwei Wochen später startete Israel den sogenannten „Enthauptungsangriff“ auf den Iran, der ebenfalls scheiterte, die iranische Regierung zu stürzen und das iranische Militär zu schwächen, das umgehend Vergeltung übte. Glauben Sie, dass es nur Zufall ist, dass Israel und die Ukraine ähnliche Taktiken angewandt haben – nämlich Drohnen aus Russland und dem Iran zu starten, um strategische Ziele anzugreifen? Ich glaube das nicht.

Werfen wir einen Blick auf den Zeitplan der Operation Spiderweb, wie er im WSJ-Artikel dargestellt ist.

Dezember 2023: Die Planung beginnt unter der direkten Aufsicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU). Erster Schwerpunkt: Schmuggel zerlegter Drohnen, Batterien und Sprengstoff nach Russland über Grenzen (z. B. Belarus, Schwarzmeerrouten) und Lkw-Netzwerke. Ziel: Angriff auf Russlands strategische Bomberflotte, um Raketenangriffe auf ukrainische Städte zu verhindern. Hm … Wenn der SBU beteiligt war, dann wohl auch ausländische Geheimdienste.

Anfang 2024 (Januar–März): Erste Aufklärungs- und Prototypentests. Laut WSJ führten ukrainische Agenten mithilfe kommerzieller Satellitenbilder und eingeschmuggelter Beobachter Aufklärungsflüge zu anvisierten Luftwaffenstützpunkten (z. B. Olenya, Dyagilevo) durch. Meiner Meinung nach wären für eine solch gewagte Operation auch Bilder westlicher Geheimdienste erforderlich gewesen. Das WSJ schweigt dazu. Der Artikel erwähnt, dass erste Experimente mit sogenannten „Spinnennest“-Startmechanismen – zerlegte FPV-Drohnen (Osa-Quadrocopter), versteckt auf LKW-Dächern – in simulierten russischen Umgebungen nahe der Grenze getestet wurden. An dieser Phase waren Berichten zufolge etwa 20 Kommandos beteiligt, die Schmuggelrouten über Belarus und das Schwarze Meer optimierten, wobei Fehlschläge (z. B. eine Fehlfunktion einer Testdrohne) zu Überarbeitungen führten. Der WSJ-Artikel ignoriert geflissentlich die wahrscheinliche Rolle, die auch andere Gebiete neben der Ukraine, wie Kasachstan, Armenien und Aserbaidschan, als Infiltrationspunkte für diese Operation spielten.

Mitte 2024 (April–Juli): Verstärkung der Infiltration. Das WSJ beschreibt die Ausbreitung „netzartiger“ Netzwerke, in denen Agenten in russische Speditionen eingeschleust werden, um die Logistik zu kartieren. Über 100 Drohnen wurden in Einzelteilen eingeschmuggelt und in geheimen Werkstätten (z. B. in Lagerhallen in der Region Brjansk) wieder zusammengebaut. Eine zentrale Aktivität war die Anwerbung ahnungsloser russischer Lkw-Fahrer (z. B. durch Bestechung oder Nötigung) für Transporte. Der Artikel zitiert abgehörte FSB-Funkgespräche, die erste Verdachtsmomente, aber keine Interventionen erkennen lassen. Selenskyj genehmigte Budgetumschichtungen (ca. 50 Mio. US-Dollar) für die Integration westlicher Technologien (z. B. Starlink-Relais). Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass ein Teil dieses Geldes von Selenskyj und seinen Geheimdienstmitarbeitern abgezweigt und auf ihre ausländischen Rentenkonten überwiesen wurde?

Ende 2024 (August–Dezember): Letzte Proben und Positionierung. Intensive Generalproben simulierten den Angriff vom 1. Juni mit Fokus auf simultane Starts über verschiedene Zeitzonen hinweg. Der Artikel hebt eine Generalprobe im Dezember 2024 nahe Iwanowo hervor, bei der die Störmaßnahmen (KI-Autopiloten) validiert wurden. Bis Jahresende waren alle 117 Drohnen positioniert, und die Einsatzkräfte richteten sichere Unterkünfte ein. Der Artikel zitiert einen anonymen SBU-Offizier: „2024 war wie die Spinne, die ihr Netz spann – still, geduldig, unsichtbar.“

Januar–Mai 2025 Infiltrationsphase: Ukrainische Agenten (über 150 Einsatzkräfte, darunter Kommandos und Drohnentechniker) errichten in fünf russischen Oblasten, die sich über drei Zeitzonen erstrecken, versteckte Startplätze. Drohnen (insgesamt 117, FPV-Modelle mit westlicher Technologie wie Starlink) werden in getarnter Fracht (z. B. Holzschuppen auf Lastwagen) montiert. Aufklärungsflüge identifizieren vier primäre Luftwaffenstützpunkte: Olenja (Murmansk), Djagilewo (Rjasan), Iwanowo-Sewerny (Iwanowo) und Belaja (Irkutsk/Sibirien, 4.300 km von der Ukraine entfernt). Ein fünftes Ziel (Ukrainka am Amur) wird aufgrund eines Lkw-Brandes abgebrochen.

1. Juni 2025, Durchführung: Koordinierte Angriffe über ca. 72 Stunden ab ca. 13:00 Uhr Ortszeit. Ferngesteuerte LKW-Dächer setzen Drohnen frei, die ca. 40 – 50 Flugzeuge treffen (15 – 20 zerstört, darunter Tu-95MS- und Tu-22M3-Bomber sowie A-50-Radarflugzeuge; Schaden ca. 2–7 Mrd. US-Dollar). An allen Zielen werden Brände gemeldet; Russland bestätigt die Angriffe, gibt aber nur minimale Verluste an. Die ukrainischen Einsatzkräfte steuern die Operationen von Kiew aus; keine Todesopfer beim ukrainischen Geheimdienst SBU, jedoch wurden zwei Teams gefangen genommen.

Es lässt sich nicht leugnen, dass es sich um eine ausgeklügelte Operation handelte, die meiner Einschätzung nach maßgeblich auf nachrichtendienstliche Unterstützung der USA, Großbritanniens und möglicherweise auch Israels angewiesen war. Warum Israel? Wegen der Ähnlichkeit der Taktiken, die bei den Angriffen auf Russland und den Iran innerhalb von zwei Wochen angewendet wurden. Beide Angriffe waren tiefgreifende Infiltrationsoperationen, die auf hochrangige, gut geschützte Ziele fernab der Frontlinien abzielten. Beide erforderten umfassende nachrichtendienstliche Unterstützung.

Ich glaube auch, dass die USA bei der Koordinierung der beiden Angriffe eine bedeutende Rolle spielten, als Teil einer umfassenderen Strategie zur Schwächung Russlands und Irans. Die Planung dieser Operationen erfolgte zwar über getrennte Kanäle, doch gab es jemanden oder eine Gruppe von Personen, die die übergeordneten strategischen Ziele überwachten.

Tim Weiner: Die Mission. Die CIA im 21. JahrhundertDie Veröffentlichung dieses Artikels erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Unterstützung der Trump-Regierung für die Ukraine schwindet. Ich schließe nicht aus, dass die CIA, die massiv in der Ukraine investiert hat, Trumps Bemühungen um einen Frieden untergräbt, der auf Kosten der Ukraine gehen wird. Ich glaube nicht, dass ein unerschrockener Journalist dachte, dies sei eine reißerische Geschichte, und dass sie nur deshalb jetzt veröffentlicht wurde, weil das Wall Street Journal nichts Besseres zu berichten hatte. Ich glaube vielmehr, dass dies Teil der unaufhörlichen Bemühungen des sogenannten Tiefen Staates ist, dem Projekt Ukraine, das ohnehin schon am Ende ist und rapide an Bedeutung verliert, neues Leben einzuhauchen, indem er die Erzählung verbreitet, die Ukraine sei noch lange nicht besiegt.

Ende der Übersetzung


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Thomas Schulze


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