Welche Gefahren vom Einsatz von Atomwaffen aktuell ausgehen, wird insbesondere in Europa unterschätzt. Politiker und Medien tragen dazu bei.
Atomwaffen in Deutschland – unterschätzte Gefahr
Für das, was häufig als militärischer „Ernstfall“ genannt wird, lagern die USA Atombomben in Deutschland. Auf dem Atomwaffenstützpunkt „Fliegerhorst Büchel“ in der Eifel sollen bis zu 20 B61-Bomben stationiert sein. Jede einzelne hat eine maximale Sprengkraft wie 13 Hiroshima-Bomben.
Einerseits schlagen Politiker wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Medien Alarm, dass Deutschland bis spätestens 2029 „kriegsbereit“ sein müsste, um „Putins“ Bedrohung zu widerstehen. Andererseits ignorieren sie völlig die physikalischen, klimatischen und biologischen Gesetzmäßigkeiten, dass „Atombunker“ und Vorräte an Lebensmitteln und Wasser für mehrere Wochen oder Monate keine Überlebenschance bieten.
Die Überlebenden eines Atomschlags werden die ersten Opfer beneiden!
Zu dieser Erkenntnis könnte eine Videoanimation beitragen, die auf dem Youtube-Kanal von Science Time unter dem Titel „The True Scale Of Modern Nuclear Weapons“ („Das wahre Ausmaß moderner Nuklearwaffen“) veröffentlicht wurde. Innerhalb eines Monats griffen über 16 Millionen Besucher darauf zu.
Das Video ist anschaulich wohl auch für jene verständlich, die die englische Sprache nicht beherrschen. Das Fazit:
„Das wahre Ausmaß der modernen Atomwaffen zeigt, dass es in einem Atomkrieg keine Gewinner gibt – nur verheerende Verluste für die Menschheit.“
Ähnliches verdeutlicht unter anderem ein Artikel, der im Oktober 2022 im Bulletin of the Atomic Scientists mit dem Titel „Nowhere to hide: How a nuclear war would kill you – and almost everyone else“ („Nirgendwo ein Ort zum Verstecken – Wie ein Atomkrieg Dich töten würde – und alle anderen ebenso“). Der Arzt Prof. Dr. med. Klaus-Dieter Kolenda, hat ihn aktuell für die NachDenkSeiten übersetzt.
Scott Ritter apelliert an Mitglieder des US-Repräsentantenhauses
Scott Ritter, ehemaliger Spionageabwehroffizier des US Marine Corps und leitender UN-Waffeninspektor, gehört in den USA zu den entschiedendsten und aktivsten Verfechtern einer nuklearen Abrüstung.
Gemeinsam mit Medea Benjamin und Code Pink versuchte er unlängst Mitglieder des US-Repräsentantenhauses zu dringendem Handeln zu bewegen, um einen möglicherweise drohenden Atomkrieg mit Russland abzuwenden.
Ritter erklärte den Kongressabgeordneten die unmittelbare Gefahr, der die Welt derzeit gegenübersteht, die jedoch von den meisten US-Regierungs- und etablierten Medien auf gefährliche Weise ignoriert wird. Er traf sich mit den Abgeordneten Jim McGovern (D-MA) und Marjorie Taylor Greene (R-GA) sowie mit Mitarbeitern von etwa einem Dutzend weiterer Mitglieder, darunter dem Sprecher des Repräsentantenhauses Mike Johnson (R-LA) und den Abgeordneten Daniel Webster (R-FL), Roger Williams (R-TX), Clay Higgins (R-LA) und Delia Ramirez (D-IL).
Im National Press Club in Washington moderierten Scott Ritter und Medea Benjamin Diskussionsrunden zur Gefahr eines Atomkonflikts und Möglichkeiten, ihn zu verhindern.
Gibt es in Deutschland ähnliche Aktivitäten? Hat eine Friedensbewegung wie in den 80er Jahren keine Chance mehr in Deutschland?
Die bisherige Reaktion auf die Petition „Gegen die atomare Bedrohung“, die Bernhard Trautvetter an Bundesregierung und Bundestag am 15. 12. 2023 startete, legt diesen traurigen Schluss nahe!
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