Juni 22, 2025
USA-Bomben – „Nur Zentimeter vor nuklearer Katastrophe“
USA-Bomben - steht die Welt vor nuklearer Katastrophe?
Die USA bombardierten in der Nacht zum 22.06.2025 iranische nukleare Anlagen in Fordow, Natanz und Isfahan - und brachten die Welt nur Zentimeter vor eine nukleare Katastrophe. Auf den ersten Blick scheint es keinen Zusammenhang zwischen dem 22. Juni 1941 und den USA-Bomben auf den Iran am 22. Juni 2025 zu geben. Am 22. Juni 1941 begann der Angriffskrieg Hitlerdeutschlands gegen die Sowjetunion. Damit eskalierte Deutschland den knapp zwei Jahre zuvor begonnenen Krieg, der später als II. Weltkrieg in die Geschichte einging und rund 65 Millionen Menschen das Leben kostete sowie ganze Volkswirtschaften zerstörte. In Europa endete der II. Weltkrieg mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation in Karlshorst am 08./09. Mai 1945. Die Vertreter der alliierten Streitkräfte der Sowjetunion, der USA, Großbrittaniens und Frankreichs sowie die Vertreter des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht sowie die Oberbefehlshaber von Heer, Luftwaffe und Marine unterzeichneten die Urklunde. Zwar trug die Sowjetunion die Hauptlast des Krieges (was heute in den NATO-Ländern offiziell vielfach bestritten wird - siehe u.a. Donald Trumps Groteske Lüge) und hatte auch den Hauptanteil an der Beendigung des Weltkrieges. Doch nutzte der damalige US-Präsident Harry S. Truman die in Asien noch andauernden Kämpfe, um mit zwei nuklearen USA-Bomben in Hiroshima und Nagasaki ihren "Sieg" im Wettlauf um die Atombombe zu demonstrieren und zu versuchen, sich als einziger Hegemon in der Nachkriegsordnung zu etablieren. Vierundachtzig Jahre nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion und fast achtzig Jahre nach der Beendigung des II. Weltkriegs drohen die USA, die Welt erneut in eine atomare Katastrophe zu stürzen. In der Nacht zum 22. Juni 2025 lässt US-Präsident Trump iranische nukleare Anlagen mit USA-Bomben auf Fordow, Natanz und Isfahan angreifen mit der Begründung, Iran von der Entwicklung einer Atombombe abzuhalten. Dass er damit nicht nur die Welt an den Rand einer nuklearen Katastrophe treibt, sondern zugleich gegen die Verfassung der USA verstößt, wird in westlichen Medien kaum beachtet. Russlands Nachrichtenagentur TASS berichtet über die Vorgeschichte der Bombardierung iranischer Nuklearanlagen in der Nacht zum 22.06.2025. In dem Beitrag wird auch darauf verwiesen, wie sich die Rolle der USA und anderer Länder im Rahmen des Programms "Atoms for Peace" änderte, das ursprünglich unter dem US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower entwickelt wurde. Zugleich verdeutlicht der Beitrag, welche Gefahren mit der USA-Bombardierung verbunden sind. Beginn der Übersetzung (Hervorhebungen und Links wie im Original):Fast ein Atomkrieg: Wohin Angriffe auf iranische Nuklearanlagen führen könnten
Seit Beginn der Operation „Rising Lion” am 13. Juni 2025 hat Israel mehrere iranische Atomanlagen angegriffen. Bei einer davon kam es zu einem Strahlungsleck. Wie Israel die Entwicklung solcher Programme bei seinen Nachbarn im Nahen Osten verhindert und wohin weitere Angriffe führen könnten, berichtet die TASS.Die Geschichte des iranischen Atomprogramms
Die friedliche Nutzung der Atomenergie im Iran begann im Rahmen des Programms „Atoms for Peace“ der Regierung von Dwight D. Eisenhower unter der Herrschaft von Schah Mohammed Reza Pahlavi in den 1950er Jahren. 1958 wurde der Iran Mitglied der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) und unterzeichnete 1968 den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (ratifiziert 1970). Der 1974 verabschiedete Plan zur Entwicklung der Atomenergie sah den Bau von 23 Kernreaktoren und einen geschlossenen Brennstoffkreislauf unter der Kontrolle der IAEA mit Inspektionen vor. Der Bau der ersten Kraftwerksblöcke wurde von westlichen Spezialisten durchgeführt. Nach der Islamischen Revolution 1979 und dem Sturz des Schah-Regimes wurden die Arbeiten am zivilen iranischen Atomprogramm eingestellt und die ausländischen Spezialisten verließen den Iran. Doch dann setzte das Land die Entwicklungen fort, wobei es auf die vorhandenen Erkenntnisse zurückgriff und vermutlich technische Hilfe von Atommächten (China und Pakistan) erhielt. Seit 2004 wird die Islamische Republik verdächtigt, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, beispielsweise an der Herstellung und dem Einsatz von Zentrifugen zur Urananreicherung. Die Vereinten Nationen und westliche Länder verhängten Sanktionen gegen den Handel, die Technologie, die Finanzen und die Energiewirtschaft des Iran. In der Folge verstärkte der Westen die Verdächtigungen, dass das Land eigene Atomwaffen erwerben wolle, trotz der Beteiligung Irans am sogenannten Atomabkommen zur schrittweisen Rückkehr der Islamischen Republik zur internationalen Kontrolle über ihre nuklearen Entwicklungen. Zu Beginn der israelischen Operation „Rising Lion” am 13. Juni 2025, die gegen das iranische Atomprogramm gerichtet ist, verfügte Teheran über 18 Nuklearanlagen unter IAEA-Aufsicht, darunter einen Forschungsreaktor und Institute und Anlagen zur Anreicherung spaltbarer Materialien. Darüber hinaus wurden neun Anlagen nicht deklariert. Laut einer Erklärung des iranischen Präsidenten Masud Peseschkjan ist das Land bereit, sein Recht auf die friedliche Nutzung der Atomenergie mit Gewalt zu verteidigen.Israel und das Atomprogramm des Irak
Es ist nicht das erste Mal, dass Israel direkte Angriffe auf Einrichtungen der Atomprogramme seiner Nachbarn im Nahen Osten durchführt, die im Verdacht stehen, eigene Atomwaffen entwickeln zu wollen. Am 7. Juni 1981 flog eine Staffel leichter Mehrzweckjäger vom Typ F-16A unter dem Schutz einer Staffel schwerer Mehrzweckjäger vom Typ F-15A im Tiefflug über Saudi-Arabien und griff den von französischen Spezialisten gebauten irakischen Atomreaktor „Osirak“ mit 16 900-Kilogramm-Lenkbomben an. Zu diesem Zeitpunkt war „Osirak“ noch nicht in Betrieb, sondern befand sich in der Inbetriebnahmephase. Experten gingen davon aus, dass die Bemühungen Bagdads ausreichen würden, um bis 1983 genug waffenfähiges Plutonium für die Herstellung von drei Atombomben und bis 1985 für fünf Atombomben anzusammeln. Infolge der Operation der israelischen Luftwaffe mit dem Namen „Babylon” wurde der Reaktor schwer beschädigt und nicht wieder aufgebaut.Die Jagd auf iranische Physiker
Iran und Israel haben eine direkte Konfrontation jahrelang vermieden und lieferten sich stattdessen gegenseitige Provokationen. Israel war bestrebt, wichtige Atomwissenschaftler zu eliminieren, die vermutlich am iranischen Atomprogramm beteiligt waren. So wurde im November 2020 der Physiker Mohsen Fakhrizadeh getötet, wobei der israelische Auslandsgeheimdienst „Mossad“ angeblich ein ferngesteuertes Maschinengewehr einsetzte, das auf einem Pickup montiert war. Nach Angaben der New York Times unter Berufung auf verschiedene Quellen wurde die Aktion Ende Februar 2020 von der US-Regierung unter Donald Trump genehmigt. Bei der ersten Angriffswelle am 13. Juni 2025 wurden laut einer Erklärung der Pressestelle der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte neun Nuklearphysiker – Fachingenieure, Physiker, Chemiker und Materialwissenschaftler – getötet, die an den Nuklearforschungen Teherans beteiligt waren.Direkte Angriffe auf Objekte des Atomprogramms
Während der Angriffe auf den Iran im Rahmen der Operation „Rising Lion” griff Israel mehrere Objekte des iranischen Atomprogramms an. Eines der wichtigsten davon ist der Komplex in Natanz. Er besteht aus einer Versuchs- und einer Industrieanlage zur Urananreicherung, die unterirdisch liegen und durch eine fast acht Meter dicke Betonschicht geschützt sind. Die Anlagen sowie die Nuklearmaterialien stehen unter dem Schutz der IAEO. Die Anlagen in Natanz wurden von Israel als erste angegriffen. „Wir haben einen Schlag ins Herz des iranischen Programms zur Urananreicherung geführt, wir haben einen Schlag ins Herz des iranischen Atomwaffenprogramms geführt, wir haben die wichtigste iranische Anlage zur Urananreicherung in Natanz angegriffen, wir haben die führenden Atomphysiker angegriffen, die an der iranischen Bombe gearbeitet haben, und wir haben auch einen Schlag ins Herz des iranischen Raketenprogramms geführt“, erklärte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Sonderansprache an die Nation am 13. Juni 2025. Laut iranischem Fernsehen gibt es nach dem Angriff keine Anzeichen für radioaktive Kontamination. Am 17. Juni stellte die IAEO nach Auswertung von Satellitenbildern „direkte Auswirkungen auf die unterirdischen Anreicherungsanlagen in Natanz“ fest. Am nächsten Tag stellte die Organisation eine geringfügige Überschreitung der radioaktiven Hintergrundstrahlung innerhalb des Sicherheitsbereichs der Anlage fest, ohne dass eine Gefahr für die Bevölkerung oder die Umwelt bestand. Am 19. Juni 2025 wurde der Nuklearkomplex in Arak im Zentrum des Landes von Israel angegriffen. Dort befindet sich der Forschungsreaktor IR-40 mit einer Leistung von 40 Megawatt, der nach dem ursprünglichen Entwurf zur Herstellung von waffenfähigem Plutonium geeignet war. Der Bau der Anlage begann bereits 1997. Im Rahmen des Atomabkommens erklärte sich der Iran bereit, den IR-40 umzugestalten, um das Potenzial zur Plutoniumproduktion zu minimieren. 2016 wurden spaltbare Materialien aus dem Reaktor entfernt und der aktive Bereich mit Beton verfüllt. In sozialen Netzwerken werden Bilder diskutiert, auf denen angeblich eine israelische Delilah-Flugrakete den Schutzdom des Reaktors trifft, wodurch dessen Spitze zerstört wird. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA wurde die Ausrüstung der Nuklearanlage im Voraus abtransportiert, sodass nach dem Angriff der israelischen Luftwaffe keine Gefahr einer Strahlenbelastung bestand. Die Urananreicherungsanlage in Fordow gilt als die am besten geschützte. Nach Schätzungen von Experten befinden sich ihre Anlagen in einer Felsformation in einer Tiefe von etwa 90 Metern, wobei die Tiefe einiger Produktionshallen bis zu 800 Meter betragen kann. Die Anlage wurde von der israelischen Luftwaffe angegriffen, jedoch wurde über keine Beschädigung der unterirdischen Anlagen berichtet. Die israelische Armee verfügt nicht über Waffen, die eine so tief liegende Anlage zerstören könnten. In diesem Zusammenhang sprechen Medien Medien die Möglichkeit eines Kriegseintritts der USA, die über die Bunkerbrecher-Fliegerbombe GBU-57 verfügen, die theoretisch in der Lage ist, die unterirdische Anlage zu zerstören. Infolge mehrerer israelischer Angriffe wurden iranische Nuklearanlagen in der zentraliranischen Provinz Isfahan beschädigt. Dort befindet sich das größte Nukleartechnologiezentrum des Landes mit drei kleinen Forschungsreaktoren, eine Uranaufbereitungsanlage, ein Werk zur Herstellung von Brennelementen für den Reaktor in Arak sowie eine Reihe weiterer Produktionsstätten und Labors.„Nur Zentimeter von einer nuklearen Katastrophe entfernt“
Obwohl nach den Angriffen auf iranische Atomanlagen keine Gefahr einer radioaktiven Kontamination des Landes gemeldet wurde, schlagen Experten Alarm. Der unabhängige Experte für die Nuklearindustrie und Leiter des Analysezentrums „Atominfo“ Alexander Uwarow erklärte gegenüber der TASS, dass die Fortsetzung der israelischen Angriffe eine nukleare Katastrophe zur Folge haben könnten. „Von einem schweren Vorfall kann man nicht sprechen, denn die Kontamination ist lokal begrenzt und relativ leicht zu beseitigen, natürlich nur, wenn es keine neuen Angriffe auf die Anlage gibt. Aber ich sehe eine Gefahr darin, dass die Intensität der bewaffneten Auseinandersetzungen um Nuklearanlagen weltweit allmählich zunimmt“, erklärte er. Der Experte erinnerte an die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf das Kernkraftwerk Saporoschje. „Was wird als Nächstes passieren? Angriffe auf Kernkraftwerke? Aber das würde bereits zu einer Katastrophe globalen Ausmaßes führen, deren Folgen mit denen des Unfalls im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-1 im Jahr 2011 vergleichbar oder sogar noch schlimmer wären“, sagte Uwarow. Neben der Gefahr einer radioaktiven Kontamination sind die Regierungen der Nachbarländer, insbesondere des Irak, besorgt über die mögliche Verbreitung von spaltbarem Material in der Region. Im Iran werden mehrere Kernkraftwerke gebaut. Das Kernkraftwerk Buschehr, dessen Bau 1975 von einem westdeutschen Konzern begonnen und von Russland fertiggestellt wurde, ist in Betrieb: Sein erster Reaktorblock wurde 2011 ans Netz angeschlossen. Der Bau des zweiten und dritten Blocks ist im Gange. Darüber hinaus verfügt die Islamische Republik mit „Sirik“ und „Karun“ über zwei weitere Kernkraftwerke. „Natürlich wäre ein Angriff auf den ersten in Betrieb genommenen Reaktorblock [des Kernkraftwerks Buschehr] eine Katastrophe, vergleichbar mit Tschernobyl und Fukushima“, sagte Alexej Lichatschow, Generaldirektor von Rosatom, am Rande des St. Petersburger Wirtschaftsforums gegenüber Journalisten. „Das darf unter keinen Umständen passieren. Wir sind uns hier als gesamte Atomfamilie einig, und natürlich auch mit der IAEO, dass Waffen nicht in die Nähe einer aktiven Atomanlage kommen dürfen.“ „Heute werden Angriffe auf Anlagen durchgeführt, in denen sich nukleares Material befindet. Ist das etwa keine echte nukleare Bedrohung? Wie Sie wissen, wird die Strahlung niemanden fragen, ob sie die Grenze überschreiten darf oder nicht“, erklärte Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums. „Das wäre nicht nur für die Regionen, sondern für die ganze Welt eine Katastrophe.“ Die Diplomatin wies darauf hin, dass Israel Angriffe in unmittelbarer Nähe von Anlagen mit nuklearem Material durchführt. „Wir sind buchstäblich nur Zentimeter von einer nuklearen Katastrophe entfernt“, schloss Sacharowa. Ende der Übersetzung Siehe u. a. auch: "Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi verurteilt den US-Angriff auf iranische Nuklearanlagen scharf. Die Vereinigten Staaten hätten als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats 'einen schweren Verstoß gegen die UN-Charta, das Völkerrecht und den Atomwaffensperrvertrag' begangen." "Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu lobt die Entscheidung von Präsident Trump, iranische Nuklearanlagen anzugreifen." "UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich "zutiefst alarmiert" über den US-Angriff auf den Iran."- Caitlin Johnstone: Was als nächstes passiert, ist Trumps Schuld
- Der US-Plan, den Iran zu bombardieren
- US-Abgeordnete fordern „Kriegsvollmachten“ für Trumps Krieg gegen den Iran
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