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Mai 6, 2024

Russlands Präsident ordnet Übung der taktischen Atomkräfte an

Russlands Präsident Putin hat angesichts immer neuer Bedrohungen aus der NATO und der Ukraine eine Übung der taktischen Atomkräfte angekündigt.

Übung taktischer Atomwaffen auf Anordnung von Präsident Putin

Der russische Präsident und Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte Wladimir Putin ordnete eine Übung "taktischer Atomwaffen" in absehbarer Zukunft an. Die Übung diene dazu, die Bereitschaft von Personal und Ausrüstung für den Kampfeinsatz der taktischen Atomwaffen zu erhöhen. Anlass für das Manöver seien provokative Erklärungen und Drohungen einzelner Vertreter der westlichen Länder gegenüber Russland, wie beispielsweise des britischen Ausßenministers:
"Cameron zum Einsatz britischer Waffen gegen Russland"
Andrew Korybko, amerikanischer politischer Analyst in Moskau, erläuterte dazu auf Substack:
"Sputnik berichtete am Montag, dass der russische Generalstab sich auf die Durchführung von Übungen zum Einsatz taktischer Atomwaffen vorbereitet. Dies folgt auf die Warnung der Sprecherin des Außenministeriums, Sacharowa, am Wochenende, dass die „Steadfast Defender“-Übungen der NATO mögliche Vorbereitungen für einen Krieg mit Russland seien. Die italienische Zeitung La Repubblica berichtete am Wochenende auch, dass die NATO konventionell in der Ukraine intervenieren könnte, wenn Russland von Weißrussland aus dort einmarschiert oder "Provokationen" gegen andere Mitglieder durchführt.   Diese Entwicklungen folgen auf die Aussage des stellvertretenden GUR-Chefs Skibitsky gegenüber The Economist letzte Woche, dass die Frontlinien bald zusammenbrechen könnten, was mit dem Worst-Case-Szenario des Ukrainischen Geheimdienstausschusses übereinstimmt, das dieser Ende Februar mitteilte. Erwähnenswert ist auch, dass Macron gerade seine damalige Drohung bekräftigte, in der Ukraine (höchstwahrscheinlich in der Nähe von Odessa) einzugreifen, dass Polen nicht mehr ausschließt, dassselbe zu tun, und dass der der ukrainische Premierminister gerade gesagt hat, dass er möglicherweise NATO-Truppen anfordern würde .   Es ist daher nicht verwunderlich, dass Russland diese Signale als Vorbedingung für die Akzeptanz dieser Möglichkeit durch die westliche Öffentlichkeit interpretierte, weshalb der russische Generalstab nun Übungen für den Einsatz taktischer Atomwaffen vorbereitet. In dem Bericht von La Repubblica wird behauptet, dass im Falle einer solchen Entscheidung 100.000 NATO-Truppen in die Ukraine einmarschieren könnten. Die einzige realistische Möglichkeit, sie davon abzuhalten, den Dnjepr zu überschreiten und direkt mit russischen Truppen zusammenzustoßen, wäre der Einsatz taktischer Atomwaffen zur Selbstverteidigung."

"Das Ende Europas ... Verstehen die Deutschen das?"

In einem Video-Interview (Min. 1:07 bis 12:39) vom 01. 03. 2024 skizzierte der ehemalige US-Oberst Scott Ritter schon die Gefahr, die mit den von Andrew Korybko genannten Aussagen und Handlungen westlicher Politiker verbunden sind:
"Es wäre also das Ende der NATO, das Ende Europas und aller, die mit Russland in den Krieg ziehen wollen... Verstehen die Deutschen das?"
Experten betonen immer wieder, dass es illusionär wäre, unter "taktischen Atomwaffen" etwa "kleine" Atomwaffen mit sehr begrenzter Wirkung zu verstehen - und vielleicht sogar zu glauben, deren Einsatz weit weg von Deutschland würde uns nicht berühren. In einem BR24-Gespräch am 23. 07. 2023 verwies der Nuklearexperte Dylan Spaulding auf die Gefahren atomarer Rüstung und die weitrechenden Folgen jedes Einsatzes:
"Es wird viel über taktische Nuklearwaffen gesprochen wegen des Kriegs gegen die Ukraine. Tatsache ist: Es gibt keine taktischen Nuklearwaffen. Man unterscheidet nach Trägersystemen, also: Womit werden sie abgefeuert? Wenn jemand von taktischen Nuklearwaffen spricht, meint er Waffen auf dem Schlachtfeld, die auf relativ kurzer Distanz eingesetzt werden und mit anderen Raketen als Interkontinentalraketen abgefeuert werden. Der Schaden, den sie anrichten können, ist aber auf jeden Fall vergleichbar.   In beiden Fällen gibt es Strahlung. Die Sprengkraft, die wir heutzutage auf dem Schlachtfeld einsetzen würden, kann die Sprengkraft der Bombe, die in Hiroshima eingesetzt wurde, um ein Vielfaches übersteigen. Das ist also eine falsche Unterscheidung, manche Atomwaffen als taktisch zu bezeichnen und damit den Eindruck zu erwecken, sie seien weniger gefährlich oder leichtfertiger eingesetzt."
Genau aus diesem Verständnis heraus geht es bei dem Manöver in Russland um die "taktischen Atomstreitkräfte" und nicht um das Spielen mit "kleinen Atombömbchen" - mit allen Folgen für Europa.
"Verstehen die Deutschen das?"

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Ihr Thomas Schulze