Juni 1, 2024
US-Präsident – Einsatz von US-Waffen gegen Russland
US-Präsident: Ukraine darf US-Waffen in Russland nutzen
Nach Pressemeldungen hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine erlaubt, US-Waffen einzusetzen zur Bekämpfung von Zielen auf dem Territoriums Russland. Der deutsche Bundeskanzler Olaf-Scholz hatte sich lange dagegen gewehrt, dass NATO-Staaten, die Waffen an die Ukraine geliefert haben, den Einsatz der Waffen gegen Ziele in Russland erlauben. Nunmehr hat er wie Präsident Biden ebenfalls zugestimmt. Im ZDF hieß es zwar einschränkend dazu, dass der Einsatz von US-Waffen "allerdings nur in der Nähe zur ukrainischen Region Charkiw" erlaubt sei. Dennoch käme allein dies "einem Kurswechsel gleich" :"Die USA erlauben der Ukraine den Einsatz bestimmter US-Waffen auf russischem Gebiet, allerdings nur in der Nähe zur ukrainischen Region Charkiw. Das kommt einem Kurswechsel gleich."Jeffrey D. Sachs, Universitäts-Professor und ehemaliger Direktor des Center for Sustainable Development an der Columbia University, veröffentlichte noch vor dem Bekanntwerden der Entscheidung von US-Präsident Biden am 29. 05. 2024 auf commondreams einen Beitrag, um die Gefahr eines Atomkriegs zu verdeutlichen. Beginn der Übersetzung (Textlinks wie im Original, Links in [ ] von mir hinzugefügt - T.S.)
Präsidenten, die mit dem nuklearen Armageddon spekulieren
Jeder der letzten fünf Präsidenten, sowohl Demokraten als auch Republikaner, hat uns näher an den Abgrund gebracht. Wir brauchen dringend friedensbewegte Politiker, die die Nation und die Welt in eine sicherere und weniger gefährliche Zukunft führen können. Die wichtigste Aufgabe eines jeden US-Präsidenten ist es, die Sicherheit der Nation zu gewährleisten. Im Atomzeitalter bedeutet das vor allem, ein nukleares Armageddon zu verhindern. Die rücksichtslose und inkompetente Außenpolitik von Joe Biden bringt uns der Vernichtung näher. Er reiht sich ein in eine lange und unrühmliche Liste von Präsidenten, die mit dem Armageddon gespielt haben, einschließlich seines unmittelbaren Vorgängers und Rivalen Donald Trump. Das Gerede vom Atomkrieg ist derzeit allgegenwärtig. Die Führer der NATO-Länder fordern Russlands Niederlage und sogar seine Zerstückelung[1], während sie uns sagen, dass wir uns keine Sorgen um Russlands 6.000 Atomsprengköpfe machen müssen. Die Ukraine setzt von der NATO gelieferte Raketen ein, um Teile des russischen Frühwarnsystems für Atomangriffe innerhalb Russlands auszuschalten. In der Zwischenzeit führt Russland in der Nähe seiner Grenze zur Ukraine Atomübungen durch. US-Außenminister Antony Blinken und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg geben der Ukraine grünes Licht für den Einsatz von NATO-Waffen, um russisches Territorium anzugreifen, wie es ein zunehmend verzweifeltes und extremistisches ukrainisches Regime für richtig hält. Diese Führer vernachlässigen zu unserer größten Gefahr die grundlegendste Lehre aus der nuklearen Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion in der Kubakrise, wie sie von Präsident John F. Kennedy, einem der wenigen amerikanischen Präsidenten im Atomzeitalter, der unser Überleben ernst nahm, gezogen wurde. Nach der Krise sagte Kennedy uns und seinen Nachfolgern:Vor allem müssen die Atommächte bei der Verteidigung ihrer eigenen lebenswichtigen Interessen solche Konfrontationen vermeiden, die den Gegner vor die Wahl stellen, entweder einen demütigenden Rückzug oder einen Atomkrieg zu führen. Ein solcher Kurs im Atomzeitalter wäre nur ein Beweis für den Bankrott unserer Politik - oder für einen kollektiven Todeswunsch für die Welt.Doch genau das tut Biden heute, indem er eine bankrotte und rücksichtslose Politik betreibt. Ein Atomkrieg kann leicht durch eine Eskalation eines nichtnuklearen Krieges, durch einen hitzköpfigen Führer mit Zugang zu Atomwaffen, der sich zu einem überraschenden Erstschlag entschließt, oder durch eine grobe Fehlkalkulation ausgelöst werden. Letzteres wäre beinahe eingetreten, nachdem Kennedy und sein sowjetischer Amtskollege Nikita Chruschtschow ein Ende der Kubakrise[2] ausgehandelt hatten, als ein außer Gefecht gesetztes sowjetisches U-Boot[3] um Haaresbreite einen Torpedo mit nuklearer Spitze abgefeuert hätte.
Die Weltuntergangsuhr stand auf 17 Minuten vor Mitternacht, als Clinton sein Amt antrat, aber nur 9 Minuten, als er es verließ. Bush drückte die Uhr auf nur 5 Minuten, Obama auf 3 Minuten und Trump auf nur 100 Sekunden. Jetzt hat Biden die Uhr auf 90 Sekunden gestellt.Die meisten Präsidenten und die meisten Amerikaner haben kaum eine Vorstellung davon, wie nah wir am Abgrund stehen. Das Bulletin of Atomic Scientists, das 1947 unter anderem mit dem Ziel gegründet wurde, die Welt vor der nuklearen Vernichtung zu bewahren, hat die Doomsday Clock eingeführt, um der Öffentlichkeit die Schwere der Risiken zu verdeutlichen, denen wir ausgesetzt sind. Nationale Sicherheitsexperten passen die Uhr an, je nachdem, wie weit wir von "Mitternacht", d. h. der Auslöschung, entfernt sind oder wie nahe wir dran sind. Sie schätzen, dass die Uhr heute nur noch 90 Sekunden vor Mitternacht steht, so kurz wie noch nie im Atomzeitalter. Die Uhr ist ein nützlicher Maßstab dafür, welche Präsidenten es "kapiert" haben und welche nicht. Die traurige Tatsache ist, dass die meisten Präsidenten im Namen der nationalen Ehre, um ihre persönliche Härte zu beweisen, um politischen Angriffen der Kriegstreiber zu entgehen oder aus schierer Inkompetenz heraus unser Überleben aufs Spiel gesetzt haben. Nach einer einfachen und übersichtlichen Zählung haben fünf Präsidenten es richtig gemacht und die Uhr von Mitternacht wegbewegt, während neun uns näher an das Armageddon gebracht haben, einschließlich der letzten fünf. Truman war Präsident, als die Weltuntergangsuhr 1947 um 7 Minuten vor Mitternacht enthüllt wurde. Truman heizte das nukleare Wettrüsten an und verließ sein Amt, als die Uhr nur noch 3 Minuten vor Mitternacht anzeigte. Eisenhower setzte das nukleare Wettrüsten fort, nahm aber auch erstmals Verhandlungen mit der Sowjetunion über eine nukleare Abrüstung auf. Als er aus dem Amt schied, war die Uhr wieder auf 7 Minuten vor Mitternacht gestellt.
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