November 29, 2021
Thüringer Mediziner rufen auf
Offener Brief Thüringer Mediziner
Am 24.11.2021 erschien in der Südthüringer Rundschau ein Offener Brief von rund 50 im Gesundheitswesen Tätigen. Sie fordern nicht nur die Aufhebung der einseitigen staatlichen "Anti-Corona-Maßnahmen", sondern vor allem der Verunsicherung und Spaltung der Gesellschaft."Achten wir einfach unser Grundgesetz: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich."
Kritik: Aussagen widersprechen "aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen"
Am Folgetag gab es geharnischte Kritik zu diesem Offenen Brief unter anderem auf insuedthueringen.de So distanzierte sich die Leitung des Klinikverbunds Regiomed in dem Beitrag von Forderungen mehrerer ihrer leitenden Ärzte in Coburg und Hildburghausen, "da sie nicht den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen." Die Präsidentin der Kammer, Ellen Lundershausen, wird mit den Worten zitiert: "Die Landesärztekammer ist angesichts der Pandemiesituation in Thüringen entsetzt, wie Kollegen die Lage hier in unserem Bundesland verkennen und übersehen, dass ärztliche Kolleginnen und Kollegen im wahrsten Sinne des Wortes tagtäglich um das Leben von Coronapatienten kämpfen – und auch in unseren Praxen arbeiten wir angesichts der hohen Inzidenz am Limit". Rainer Poniewaß, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, hält aus Sicht der Landeskrankenhausgesellschaft den Unterzeichnern des Offenen Brief vor: "Aus unserer Sicht ist das ärztliches Handeln mit einer solchen Haltung nicht vereinbar." Darüber hinaus deutet er schon mal an, dass mögliche arbeitsrechtliche Schritte gegen die Klinikärzte, die den Aufruf mit unterschrieben haben, ihren Arbeitgebern oblägen. Ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringens weist den Bezug der Unterzeichner des Offenen Briefes auf eine Forderung der "Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach einer Aufhebung aller staatlich veranlassten Restriktionen der Corona-Pandemie" zurück. Diese kassenärztliche Stellungnahme stamme aus dem September 2021. Damals sei die Inzidenz- und Infektionslage eine völlig andere gewesen als heute.Bereits aus dem August 2021 stammt das folgende Video, in dem sich der ehemalige Chefarzt der Chirurgie der Oberhavelkliniken, Dr. Thomas Sarnes, ähnlich wie die Unterzeichner des Offenen Briefes äußerte und an die Ärzteschaft appellierte:
"Es ist sträflich, nicht den Mund aufzumachen"
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