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Januar 15, 2024

NATO und EU zerstören Palästina als Staat

NATO und EU verfolgen gemeinsam das Projekt, Palästina als Staat zu zerstören. Der Angriff der Hamas war nur Vorwand, behauptet Manlio Dinucci.

Palästina im Visier von NATO und EU

Palästina als Staat erhielt mit der UNO-Resolution 67/19 im Jahr 2012 den Status eines Beobachterstaats der Vereinten Nationen. In der Generalversammlung stimmten 138 Staaten mit "Ja", neun mit "Nein". 41 Staaten enthielten sich der Stimme (darunter Deutschland). Fünf Staaten galten als abwesend. Ungeachtet der weltweiten völkerrechtlichen Anerkennung sieht sich Palästina seit Jahrzehnten permanenter Diskriminierung bis hin zu militärischen Angriffen seitens Israel, der USA, der NATO und der EU ausgesetzt. Manlio Dinucci behauptete in einem Beitrag auf voltairenet.org vom 03. 01. 2024:
"Trotz gegenteiliger Behauptungen verfolgen NATO und EU gemeinsam das Projekt der Zerstörung des palästinensischen Staates. Der Angriff der Hamas ist nur ein Vorwand, um endlich den Plan der "revisionistischen Zionisten" zu verwirklichen, der in den 1930er Jahren von Wladimir Jabotinski und seinem Privatsekretär Bension Netanjahu (Benjamin Netanjahus Vater) entworfen wurde."
Wladimir Jabotinski begründete den nationalistischen und insbesondere den "revisionistischen Zionismus". Bension Netanjahu gilt als „Vaters des revisionistischen Zionismus“. Von 1940 bis 1949 lebte er in New York und arbeitete dort u. a. als Sekretär von Wladimir Jabotinski. Insbesondere die "revisionistischen Zionisten" waren Anhänger der Idee eines Großisrael (Eretz Israel):
"Sie postuliert die Unteilbarkeit des als Eretz Israel bezeichneten Gebietes und beinhaltet die Ausdehnung der Souveränität auf das gesamte Gebiet zwischen Mittelmeer und dem Fluss Jordan, manchmal ebenfalls auf Teile Jordaniens und in ihrer extremeren Form zusätzlich auch auf Gebiete des Libanons, Syriens und Ägyptens."
Großisrael nach der hebräischen Bibel, Genesis 15:18-21 (Quelle: wikipedia)

Benjamin Netanjahu - Förderer der Hamas gegen Palästina

Aufgrund des Angriffs der Hamas vom 07. 10. 2023 wurde besonders in den westlichen Medien der Eindruck geweckt und gefördert: Netanjahu und Hamas stehen sich unversöhnlich gegenüber. Tatsächlich dürfte das Verhältnis jedoch vielschichtiger und widersprüchlicher sein. In der israelischen HAARETZ schrieb Dmitry Shumsky am 11. Oktober 2023:
"'Die tiefen Wurzeln der Machbarkeit der mörderischen Angriffe der islamistischen Nationalisten aus dem Gefängnis, das Gaza ist, auf israelische Bürger sollten tatsächlich in einer früheren Zeit von Benjamin Netanjahus Amtszeit als Premierminister gesucht werden, vor seinem Strafprozess und seinem Bündnis mit nationalistischen Kahanisten und dem Justizputsch, als er als 'vernünftig', 'rational' und 'verantwortungsvoll' galt.'" (zitiert in pressenza.com, 24. 11. 2023)
Shumsky verweist darauf, dass Benjamin Netanjahu zwischen 2012 und 2018 genehmigte, eine kumulative Summe von etwa einer Milliarde Dollar zu überweisen. Die Hälfte davon soll die Hamas einschließlich ihres militärischen Arms erhalten haben.
"Am 11. März 2019 erklärte Netanjahu den rücksichtslosen Schritt wie folgt: 'Der Geldtransfer ist Teil der Strategie, die Palästinenser in Gaza und im Westjordanland zu spalten. Jeder, der gegen die Gründung eines palästinensischen Staates ist, muss den Transfer des Geldes von Katar an die Hamas unterstützen. Auf diese Weise werden wir die Errichtung eines palästinensischen Staates vereiteln.'... Netanjahu 'vergisst', was er selbst 2019 offiziell erklärte: 'Wer sich der Schaffung eines palästinensischen Staates in den Weg stellen will, muss die Hamas unterstützen und ihr Geld überweisen. Das ist Teil unserer Strategie: die Palästinenser in Gaza von den Palästinensern im Westjordanland isolieren.'... Am 15. Mai 2015 sagte Netanjahus Generalmajor Gershon Hacohen in einem Interview: 'Wir müssen die Wahrheit sagen! Netanjahus Strategie besteht darin, die Zweistaatenlösung zu verhindern. Also macht er die Hamas zu seinem engsten Partner. Die Hamas ist heimlich ein Feind. Sie ist jetzt auch ein Verbündeter.'" (haaretz.com. 11. 10. 2023)
Über den Zahlungsfluss an die Hamas berichteten u. a. auch die New York Times und die Frankfrurter Rundschau. Im Münchner Merkur vom 18. 12. 2023 hieß es:
"Geheimdienstagenten sollen den Regierungen Israels und der USA bereits vor Jahren Geldquellen der Hamas offengelegt haben. Passiert ist nichts."

Israels Regierung kannte die Hamas-Operation

Inzwischen unbestritten ist, dass Israels Regierung den Hamas-Plan kannte.
"Dieser Plan und weitere Hinweise lagen Israel laut einem Bericht der „New York Times“ mehr als ein Jahr vor dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober vor. Es gab demnach einen umfassenden Austausch israelischer Behörden zu einem Dokument mit dem Codenamen 'Jericho-Mauer', das auf 40 Seiten einen Gefechtsplan der Hamas beschrieb." (tagesspiegel.de, 01. 12. 2023, ebenso n-tv.de, 01. 12. 2023)
Den Aussagen der israelischen Regierung und israelischer Militärs nach galt der Hamas-Plan jedoch als zu kühn und "völlig fantasievoll". Im Nachhinein schien es deshalb vorteilhafter, ein "Versagen" einzuräumen:
"Von Seiten der Regierungsspitze wurde mittlerweile Versagen eingeräumt. 'Es gibt keinen Zweifel, dass der Angriff vom 7. Oktober ein Versagen unsererseits war. Natürlich war es ein Versagen', sagte Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich in Bezug auf den Bericht dem US-Sender CNN in der Nacht zum Freitag." (ebd.)

Weitgehend deckungsgleiche Interessen von NATO und Israel

Manlio Dinucci sieht in einer solchen Argumentation eher einen Ablenkungsversuch. Die Hamas-Operation
"...wurde von der israelischen Führung benutzt, um 'einen der zerstörerischsten Kriege dieses Jahrhunderts' zu rechtfertigen, dessen Ziel von Anfang an klar war: die Gebiete des palästinensischen Staates zu vernichten, indem die gesamte Bevölkerung massakriert und deportiert wird. Dies bestätigte heute die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Paula Betancur, als sie sagte: 'Die israelische Militäroperation in Gaza zielt auf die Massendeportation der Zivilbevölkerung ab.' Der israelische Krieg, der darauf abzielt, den palästinensischen Staat endgültig zu vernichten, ist Teil der Strategie der Vereinigten Staaten, der NATO und der EU, um die Kontrolle über eine strategische Region, den Nahen Osten, durch Krieg zu behalten, in dem der Westen gegenüber dem Vormarsch politisch-ökonomischer Projekte wie dem der BRICS, die die Weltordnung verändern, an Boden verliert."
Ähnliches las sich auch in der Berliner Morgenpost am 07. 11. 2023. Für Israel sei eine enge Beziehung zur NATO (auch ohne NATO-Mitgliedschaft) schon seit Jahrzehnten eine Art Schutzschirm. Im Gegenzug fungiert Israel in Nahost als Stellvertreter gegen die arabischen Staaten (wie die Ukraine gegen Russland):

"Eigentlich ideal für ein Land wie Israel, das seit seiner Gründung 1948 immer wieder in Kriege mit seinen arabischen Nachbarn verwickelt wird. Und auch für die Nato könnte ein Nato-Mitglied Israel von Vorteil sein. Die IDF, die israelische Armee, gilt als eine der am besten ausgerüsteten Streitkräfte der Welt. Israels Geheimdienste genießen einen hohen Respekt bei ihren amerikanischen und europäischen Gegenstücken. Zudem liegt Israel in einer Region, in der Europa und die USA gemeinsame Sicherheitsinteressen haben."

Noch einen Schritt weiter gehen die Pläne (oder besser "Wunschträume"?) von US-Präsident Biden. In der WELT hieß es dazu am 14. 07. 2022:
"Bidens Vision ist eine Nato für den Nahen Osten, die von den USA über Israel und Saudi-Arabien reicht und sich Russland und dem Iran entgegenstellt ... Die Abraham-Abkommen zwischen Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Marokko haben den Grundstein gelegt. Saudi-Arabien dazu zugewinnen, wäre der außenpolitische Hauptgewinn für die USA und ersehntes Ziel Israels."
So wie geplant, scheint jedoch das Projekt nicht aufzugehen. "Brandstifter schreien 'Feuer!', schreibt Dinucci. Der Kampf der Hamas und die weltweite Solidarität nicht nur unter palästinensischen Bürgern lassen Israel mehr als Zauberlehrling erscheinen: "Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los."

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Thomas Schulze


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Ihr Thomas Schulze